Johnny Depp und Amber Heard

AP / picturedesk.com

Psychologin: Amber Heard hat Persönlichkeitsstörungen

Amber Heard und Johnny Depp zerfleischen sich vor Gericht, und die ganze Welt kann dabei zusehen. Neuester Stand im gegenseitigen Verleumdungsprozess: Eine Psychologin attestiert Amber Heard eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Im Verleumdungsprozess, den Hollywood-Star Johnny Depp gegen Ex-Frau Amber Heard führt, traten am Dienstag unter anderem eine Psychologin und eine Polizistin in den Zeugenstand. Im Gericht des Bezirks Fairfax im US-Staat Virginia sagte die Rechtspsychologin Shannon Curry aus, dass sie bei Heard eine Borderline-Persönlichkeitsstörung festgestellt habe. Curry war von Depps Anwälten beauftragt worden, ein Gutachten über Heard zu erstellen.

Emotionale Instabilität

Sie habe unter anderem Gesundheitsakten und Audioaufnahmen geprüft und sei zweimal mit der Schauspielerin für Tests zusammengetroffen. Ihrer Einschätzung nach neige Heard zu emotionaler Instabilität und plötzlichen Wutausbrüchen, die auch mit Gewalt einhergehen könnten.

Depps Anwälte hoffen, mit dieser Aussage die Behauptung des Schauspielers zu untermauern, der sich als Opfer in der explosiven Beziehung beschrieben hatte. Im Zeugenstand erklärte Depp unter Eid, Heard niemals geschlagen zu haben. Am Montag hatte er seine viertägigen Aussagen abgeschlossen. Im Kreuzverhör mit den Anwälten seiner Ex-Frau wurde er mit teils schockierenden Videos, Fotos und Audioaufnahmen konfrontiert, mit denen Heards Anwälte ein Bild von Depp als Süchtigen mit heftigen Ausfällen zeichnen wollten. Auch Heard soll in dem mehrwöchigen Prozess noch aussagen.

Aussage von Polizistin

Auch die Aussage einer Polizistin in einer zuvor aufgenommenen Videoschaltung wurde am Dienstag im Gerichtssaal gezeigt. Melissa Saenz beschrieb darin, dass sie nach einem Streit der Eheleute im Mai 2016 zu deren Penthouse in Los Angeles gerufen worden sei. Sie habe Amber Heard weinend vorgefunden, aber keine Spuren von Verletzungen oder Sachschäden in der Wohnung entdeckt. Sie habe Heard nicht als Opfer häuslicher Gewalt angesehen, sagte Saenz aus. Wenige Tage nach dem Vorfall hatte die Schauspielerin vor Behörden erklärt, Johnny Depp habe ihr Verletzungen zugefügt.

(APA/KO)