Reparaturbonus für alte Elekrogeräte

Bis zu 200 Euro Bonus für die Reparatur: Das bedeutet, bei der Reparatur von alten Elektrogeräten bei einem der teilnehmenden Betriebe zahlt man nur noch den halben Preis. Maximal werden 200 Euro pro Reparatur erstattet.

Wer seine alten Elektrogeräte im Haushalt reparieren lassen will, anstatt neue Geräte zu kaufen, soll einen Bonus bekommen. Das Programm umfasst alle Elektrogeräte im Haushalt, vom Wasserkocher über das Handy bis zum E-Piano, erklärte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Übernommen wird die Hälfte der Reparaturkosten, maximal 200 Euro pro Gerät.

„Wir produzieren jedes Jahr enorme Mengen an Elektroschrott und belasten dabei die Umwelt“, sagte die Ministerin. Ein neues Gerät sei oft nur einen Klick entfernt, Reparaturen hätten hingegen den Ruf, teuer und umständlich zu sein. So würden oft hochwertige Geräte auf dem Müll landen, und das sei „die schlechteste aller Lösungen“. Mit dem Reparaturbonus solle es deshalb attraktiver werden, ein kaputtes Gerät reparieren zu lassen, anstatt ein neues anzuschaffen. Das sei gut für Umwelt und das Geldbörserl, aber auch für die Wirtschaft, weil es Arbeitsplätze im Inland schaffe, so Gewessler.

Mehr als 1.200 Unternehmen sind dabei

Übernommen werden 50 Prozent der Reparaturkosten und bis zu 200 Euro pro Gerät. Den Bonus gibt es für Elektrogeräte im Haushalt. Reparaturen von Kleidung, Schuhen oder Fahrrädern werden hingegen nicht gefördert. Der Reparaturbon kann auf www.reparaturbonus.at heruntergeladen werden und bei einem der teilnehmenden Betriebe eingelöst werden. Sobald ein Bon eingelöst wurde, kann ein weiterer für ein anderes Gerät abgerufen werden. Betriebe konnten sich bereits seit März auf der Homepage registrieren, es nehmen bereits mehr als 1.200 Unternehmen in ganz Österreich teil.

Reparaturbonus im Selbstversuch

Wie leicht komme ich zu meinem Reparaturbonus und ab wann zahlt es sich wirklich aus, ein Gerät reparieren zu lassen? Ö3- Reporterin Veronika Kratochwil im Selbstversuch.

Ein Tipp des Experten Klaus Kuchling, von Elektro Kuchling in 1060 Wien: „Geräte um die 20 Euro würde ich als Experte nicht empfehlen zu reparieren. Da kostet die Zeit für einen Kostenvoranschlag schon mehr als das neue Gerät“. Außerdem seien viele günstige Geräte wie Wasserkoche so konzipiert, dass sich eine Reparatur nicht lohnt bzw. eine Reparatur nicht möglich ist. Schon am ersten Tag des Reparaturbonus hat Klaus Kuchling einige Kunden im Geschäft gehabt, die ihren Wasserkoche reparieren lassen wollte. Das Problem: „Oft ist es so, dass wir den aufschrauben und unter die Lupe nehmen um dann festzustellen, dass es an der Heizspirale liegt. Die kann man jedoch in vielen Fällen gar nicht mehr nachbestellen“, so der Junior- Geschäftsführer des Fachhandels.

Auszahlen würde sich der Reparaturbonus allerdings auf jeden Fall bei Großgeräten wie Küchenmaschinen, Geschirrspüler oder TV-Geräte.

(APA/KO)