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Einige Hotels lehnen Schwule bei Fußball-WM in Katar ab

Die FIFA wirbt für Gleichberechtigung, auch für Menschen der LGBTQI+-Gemeinschaft. Doch eine Recherche ergibt, dass bei der Fußball-WM in Katar Schwule nicht in allen offiziellen WM-Hotels willkommen sind.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar könnte es für Schwule und andere Menschen der LGBTQI+-Gemeinschaft schwierig werden, ein Hotelzimmer zu mieten. Das hat eine gemeinsame Recherche der drei skandinavischen TV-Sender NRK (Norwegen), DR (Dänemark) und SVT (Schweden) ergeben.

Journalisten haben sich als schwules Paar ausgegeben und bei insgesamt 69 offiziellen WM-Hotels des Fußball-Weltverbandes FIFA nach einem Zimmer erkundigt.

Check-in nicht möglich

59 Hotels antworteten, drei davon lehnten die Anfrage direkt ab. „Danke für die Frage, aber gemäß unserer Hotelrichtlinie können wir Sie nicht unterbringen“, lautete eine Antwort. Ein weiteres Hotel akzeptiere keine schwulen Paare und aus einem anderen hieß es, dass „ein solcher Check-in nicht möglich“ sei.

20 weitere Hotels wollen demnach nicht, dass die Gäste offen ihr Schwulsein zeigen. In der Vergangenheit habe es Vorfälle gegeben, bei denen die Polizei homosexuelle Katarer aus Hotels geholt habe, hieß es von einem Hotel. Zudem würde man gegen die Landespolitik verstoßen, wenn man „sich schminkt und homosexuell kleidet“. „Anständig gekleidet“ und ohne sexuelle Handlungen sei das Paar aber willkommen. 33 Hotels hatten keine Einwände, 13 antworteten nicht oder sind derzeit nur Corona-Quarantäne-Hotels.

„Die FIFA wird dafür sorgen, dass die genannten Hotels erneut auf unsere strengen Anforderungen in Bezug auf einen diskriminierungsfreien Empfang der Gäste hingewiesen werden. Hotels und anderen Dienstleistern, die mit der WM in Verbindung stehen, wird der Vertrag gekündigt, wenn sie die hohen Anforderungen der Organisatoren nicht erfüllen“, teilte der Weltverband am Freitag auf Anfrage mit. Jegliche Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung oder der Geschlechtsidentität sei streng verboten, so die FIFA.

(PK/DPA)