Zoo Leipzig
Zoo Leipzig soll Stereotypen-Shows überarbeiten
Auf Antrag des Migrantenbeirates müssten die Shows „in aufklärerischer Absicht einen differenzierten und reflektierten Einblick in historische, gesellschaftliche und kulturelle Strukturen und Zusammenhänge unterschiedlicher Länder und Kontinente vermitteln“, hieß es. Bei der Entwicklung der Veranstaltungsformate würden der Migrantenbeirat, die Universität Leipzig, das Museum für Völkerkunde und der Verein Leipzig Postkolonial einbezogen.
Der Migrantenbeirat hatte moniert, dass die Abendveranstaltungen in der jetzigen Form den sogenannten strukturellen Rassismus stärkten und indirekt Rassismus-Betroffenen schadeten, da die Abende auf kolonial-rassistischen Erzählweisen aufgebaut seien. Durch Rhetorik, Bildsprache und Darstellung würden Klischees über Afrika, Asien sowie Süd- und Mittelamerika wiederholt.
Kulturell-gesellschaftliche Safaris durch die Wildnis exotischer Tänzerinnen vermitteln ganzheitlich fachliche Versiertheit für Buschtrommeln#decolonizeleipzig #fightracism pic.twitter.com/iucg66uSyx
— Linksjugend Leipzig Ost (@ljl_ost) 9. Mai 2022
Der Stadtrat stimmte dem Antrag am Mittwochabend mit 36 zu 22 Stimmen zu. Leipzigs Oberbürgermeister Burghard Jung (SPD) betonte im Anschluss, dass niemand dem Zoo oder seinen Mitarbeitern Rassismus vorwerfe, wie es hieß.
(dpa)