Eine durchsichtige Weltkugel in den Händen einer Frau

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Die Welt von morgen - Zukunftskonferenz der BOKU

Um die größte Krise unserer Zeit, nämlich die Klimakrise geht es in der zweitägigen Zukunftskonferenz der BOKU in Wien, die heute Vormittag begonnen hat.

Die Konferenz gibt es auch als Livestream. Sie richtet sich nicht nur an Wissenschafter*innen, sondern an eine breite Öffentlichkeit. Moderiert wird die zweitägige Veranstaltung von Barbara Stöckl und Tarek Leitner.

Gleich viel Werbung für’s Radfahren wie für SUVs

Die Mobilitätsforscherin und frühere OECD-Beraterin Katja Schechtner, die ursprünglich aus St. Pölten kommt, spricht sich anlässlich der Konferenz dafür aus, dass Autohersteller verpflichtet werden, genauso viel Werbebudget für’s Radfahren oder Gehen zu investieren wie für große, umweltschädliche SUVs. Denn dann würde sich das Straßenbild v.a. in den Städten bald ganz anders aussehen, ist sich die Forscherin sicher.

Ein Riesenproblem ist der Verkehr. Schechtner plädiert deswegen für mehr Homeoffice, also dass wir an zwei von fünf Tagen von zuhause aus arbeiten, denn das brächte eine massive Reduktion der Verkehrswege. Schechtner sieht außerdem die in Asien verbreiteten dreirädigen Rikschas als ein gutes Beispiel für smarte Transportmittel - auch wenn sich hierzulande manche darüber lustig machen.

„Biodiversität ist die beste Versicherung für uns alle“

„Ich habe Zoologie studiert, weil ich Tiere wunderschön finde, weil ich es toll finde, wie vielfältig unsere Ökosysteme sind“, sagt die erste Rednerin der Konferenz, Katharina Rogenhofer, Klimaaktivistin und Leiterin des Klimavolksbegehrens, „und diese Wunder der Natur zerstören wir gerade für die kommenden Generationen.“ Durch Flächenversiegelung und Verschmutzungen reduzieren wir die Vielfalt der Tiere und Pflanzen auf der Welt. Sie warnt davor, dass sich hinter der Klimakrise eine noch eine Krise auftürme, über die aber kaum gesprochen wird: die Biodiversitätskrise.

Dabei sei Biodiversität die beste Versicherung, so Rogenhofer. Insekten seien wegen der Bestäubung für uns Menschen überlebenswichtig, ein Drittel der Pflanzen, die wir täglich essen, sei von dieser Bestäuberleistung abhängig, ebenso zahlreiche medizinische Produkte. Außerdem speichern die diversen Ökosysteme langfristig CO2 und bewahren uns so vor einer noch größeren Erderhitzung - das tun sie aber nur, wenn sie intakt sind.

Rogenhofer zählt auch eine Reihe von Maßnahmen auf, die in die völlig falsche Richtung gehen würden: In Österreich werden enorm viele Flächen versiegelt, vor kurzem ist die als Pendlerpauschale, die als umweltschädliche Subvention par excellence gilt, erhöht worden und als Reaktion auf den Angriffskrieg in der Ukraine sind auch noch Vorrangflächen für Biodiversität aufgegeben und wieder für die Landwirtschaft freigegeben worden. Das sei nicht die richtige Strategie, um uns auf zukünftige Krisen vorzubereiten, so Rogenhofer.

Die Konferenz

Featuring Future Conference am 24. und 25. Mai in der Aula der Wissenschaften, Wien 1, Wollzeile 27a
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