UNO Weltsicherheitsrat tagt 1992

ORF

Harte UN-Sanktionen gegen die Republik Jugoslawien

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 30. Mai 1992, also heute vor genau 30 Jahren eskaliert der Bosnienkrieg im zerfallenen Jugoslawien. Sarajevo wird seit dem 5. April belagert (es wird übrigens noch bis zum 29. Februar 1996 mit 1.425 Tagen die längste Belagerung einer Stadt im 20ten Jahrhundert) und die Vereinten Nationen beschließen jetzt, vor allem um ihr jüngstes Mitglied Bosnien-Herzegowina zu beschützen, harte Sanktionen gegen Serbien und Montenegro. Der Krieg in Bosnien und Kroatien soll endlich beendet werden. Sogar Russland ist mit an Bord. Wir hören’s in den Ö3-Nachrichten.

„Eine weitgehende internationale Isolierung der neuen Bundesrepublik Jugoslawien durch die internationale Staatengemeinschaft steht unmittelbar bevor. Im UNO-Sicherheitsrat soll heute die Entscheidung über Sanktionen fallen. Nach der Verabschiedung würden sie sofort in Kraft treten. Russland hat seine bisher zögernde Haltung aufgegeben und wird nach den Worten von Präsident Jelzin die Sanktionen gegen die Serben im Sicherheitsrat unterstützen. China wird sich voraussichtlich der Stimme enthalten.

Wichtigste Punkte des von den USA und Großbritannien eingebrachten Resolutionsentwurfes sind ein fast vollständiges Handelsembargo, das auch ein Verbot von Öllieferungen enthält. Die Unterbindung des gesamten Luftverkehrs mit Serbien und Montenegro, die Einfrierung alle Auslandsguthaben sowie der Abbruch aller kulturellen, wissenschaftlichen und sportlichen Kontakte. Zusätzlich müssen die diplomatischen Vertretungen Belgrads in allen Ländern drastische Personalkürzungen vornehmen. Ein Ausschluss der Bundesrepublik Jugoslawien aus der UNO ist allerdings nicht geplant.“

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Am 30. Mai 2005 benennt die CDU/CSU in Deutschland mit Angela Merkel erstmals eine Frau als Kandidatin für das Amt des Bundeskanzlers, also der Bundeskanzlerin zum 16. Deutschen Bundestag. Es gibt Neuwahlen nachdem das Parlament Bundeskanzler Schröder das Vertrauen nicht mehr ausgesprochen hat. Im Ö3-Journal berichtet Volker Obermayer.

„Bei der Union wird die CDU- Chefin zur Kanzlerkandidatin gekürt, daran lässt Hessens Regierungschef Roland Koch keinen Zweifel. „Unsere Kandidatin heißt Angela Merkel und das kann man dann glaub ich auch einigermaßen unverkrampft jetzt sagen“, bestätigt er im Ö3-Interview. Merkel sagt dazu nichts, sie redet lieber über die ihrer Meinung wichtigste Frage bis zum Wahltag. „Es geht nur um eine einzige Frage: Wem trauen die Menschen zu, Deutschlands Geschick wieder zum Besseren zu wenden und da sind wir doch recht selbstbewusst.“


Schau Zurück: Die Ö3-Zeitreise vom 27. Mai 2022:
Ein Dissident darf nach 20 Jahren heim

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Norb in Venice

Norbert Ivanek

Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3 am Vormittag“ mit Andi Knoll, 30. Mai 2022 (NI)