Kalush Orchestra

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Kalush Orchestra versteigerte Trophäe zugunsten der Armee

Die ukrainischen Sieger des Eurovision Song Contest haben nach eigenen Angaben ihre Trophäe des Wettbewerbs zugunsten der Armee ihres Heimatlandes versteigert.

„Einen besonderen Dank an das Team Whitebit, das die Trophäe für 900 000 US-Dollar gekauft hat und jetzt rechtmäßiger Besitzer unserer Trophäe ist“, teilte die Band Kalush Orchestra am Sonntagabend mit. Bei Whitebit handelt es sich um ein ukrainisches Unternehmen, das eine Kryptobörse betreibt, also eine Online-Handelsplattform, auf der sich Kryptowährungen kaufen, verkaufen und tauschen lassen.

Kalush Orchestra hatte Mitte Mai mit dem Lied „Stefania“ den 66. ESC in Turin gewonnen - oe3.ORF.at hat berichtet. Vor allem bei den Zuschauerwertungen aus ganz Europa lag die Band klar vorn. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurde der so klare Sieg auch als Signal der Solidarität vom Publikum in Dutzenden Ländern verstanden. Russland war wegen des Krieges vom ESC ausgeschlossen worden.

Original bleibt in Genf

Seit 2008 bekommen die siegreichen Künstler beim Eurovision Song Contest eine gläserne Mikrofon-Trophäe überreicht. Entworfen wurde dieser Pokal von dem schwedischen Designer Kjell Engman. Die Songwriter des Siegertitels bekommen eine kleine Kopie der Trophäe ausgehändigt. Die sogenannte Muttertrophäe bleibt bei den ESC-Veranstaltern, der Europäischen Rundfunkunion. Sie ist bei der EBU meistens im Empfangsbereich von deren Hauptsitz in Genf ausgestellt.

Bei der Auktionsaktion der Band bis Sonntagabend ging es auch um das Markenzeichen ihres Frontmanns Oleh Psjuk - einen pinken Anglerhut. Um eine Chance auf ihn zu haben, sollten Interessierte mindestens fünf Euro spenden. Am Ende der Verlosung wurde den Angaben zufolge per Zufallsgenerator ermittelt, wer den Fischerhut, auch Bucket Hat genannt, erhält. Der gesamte Spendenerlös soll über eine Stiftung der ukrainischen Armee zugutekommen.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 30. Mai 2022 (dpa)