Hörnchenbeutler

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Seltene Hörnchenbeutler in Gefangenschaft geboren

Große Freude in Australien: Zwei Hörnchenbeutler wurden zum ersten Mal seit 20 Jahren in Gefangenschaft geboren. Die kleinen Tiere sind vom Aussterben bedroht und leben heute nur noch einem kleinen Gebiet nordöstlich von Melbourne.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren wurden wieder zwei seltene Hörnchenbeutler in Gefangenschaft geboren. Experten haben nun Hoffnung, dass künftig einige der Tiere ausgewildert werden können, um die Population in Freiheit wiederzubeleben.

Vitamine und Honig halfen bei Fortpflanzung

Der Zuchterfolg gelang im Healesville Sanctuary, einem kleinen Schutzgebiet im Osten von Melbourne. Tierpfleger hatten zuvor die Ernährung der nachtaktiven Beuteltiere geändert und der auf Honig basierenden Mischung mehr Ballaststoffe und Vitamine zugefügt. Dies habe das Mikrobiom und die reproduktive Gesundheit der Tiere gefördert und die Spermienproduktion bei den Männchen angeregt, hieß es in einer Mitteilung.

„Dieser Zuchterfolg gibt uns die Zuversicht, dass die Ernährungsumstellung funktioniert“, sagte Paula Watson, die sich in dem Schutzgebiet um bedrohte Arten kümmert, der Deutschen Presse-Agentur. Das Futter stehe in direktem Zusammenhang mit der reproduktiven Gesundheit und einem guten Mikrobiom der Tiere.

Erster Schritt in die richtige Richtung

Die Experten hofften nun, durch die Erkenntnisse aus der Zucht von Hochland-Hörnchenbeutlern (Highland Leadbeater"s Possum) künftig auch die Population der noch selteneren Flachland-Hörnchenbeutler (Lowland Leadbeater"s Possums) anregen zu können. „Bis zur Erhaltung dieser Art ist es noch ein langer Weg, aber dies ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung“, betonte Watson.

Hörnchenbeutler nisten in hohlen Baumstämmen, der Verlust gerade alter Bäume durch Brände oder Rodung stellt darum eine große Bedrohung für sie dar. Die nachtaktiven, in kleinen Gruppen lebenden Tiere sind geschickte Kletterer und ernähren sich von Insekten und Baumsäften.

(APA/KO)