Hubschrauberrettung am Großglockner

Bergrettung Heiligenblut

Ungewöhnliche Helikopter-Rettungen am Großglockner

Selber Tag – selber Einsatzort – zwei Bergunfälle hintereinander auf dem Großglockner. Ungewöhnlich auch für die Flugpolizei, Notarzthubschraubercrews und für Bergretter.

Nach dem ersten Notruf kann der Notarzthubschrauber nicht ganz zum Verletzten fliegen, die Windböen sind zu stark. Die Flugpolizei schickt Libelle Salzburg, die Besatzung holt einen polnischen Bergsteiger aus 3700 Meter Höhe und übergibt ihn auf rund 3400 Meter beim Zwischenlandeplatz Adlersruhe an die Rettungshubschrauberbesatzung.

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Der Alpinist einer Gruppe aus Polen war ausgerutscht und hat sich am Knie verletzt. Bergkameraden haben mit einem Seil verhindert, dass der Verletzte abstürzt. Bergretter aus Kals und Heiligenblut sind zum Verletzten aufgestiegen und haben ihn erstversorgt.

Ungewöhnliche Rettungskette: mit Hubschrauber zu Hubschrauber gebracht

Beim sogenannten „Sattele“ wird der verletzte Bergsteiger vom Polizeihubschrauber Libelle Salzburg mit einem Tau aufgenommen und bis zum Landeplatz des wartenden Notarzthubschraubers Alpin Heli 6 geflogen - anschließend in das Krankenhaus nach Lienz gebracht.

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Beim zweiten Einsatz bringen zunächst Bergretter aus Kals einen Oberösterreicher bei dichtem Nebel ebenfalls aus rund 3700 Meter in Sicherheit. Der Bergsteiger hat Probleme mit dem Kreislauf, kann wegen Schwindelanfällen nicht mehr weiter. Sein Vater setzt einen Notruf ab. Aber das Wetter ist zu schlecht, dichter Nebel lässt keinen neuerlichen Polizeihubschraubereinsatz zu. Es sind wieder Bergretter aus Kals, die den Oberösterreicher aus rund 3700 Meter in Sicherheit bringen. Im Bereich „Unterer Bahnhof“, das ist auf rund 3500 Meter Höhe, übernimmt die Besatzung des Rettungshubschraubers den Bergsteiger. Er wird in das Krankenhaus nach Lienz geflogen.

„Ö3-Nachrichten“, 7. Juli 2022 (Peter Obermüller, Ö3-Redaktion Salzburg)