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NASA-Teleskop zeigt Revolution

Neueste Bilder des „James Webb“-Teleskops belegen eindeutige Anzeichen von Wasser auf außerhalb unseres Sonnensystems gelegenen Gasplaneten.

Nach einem ersten besonders tiefen und detailreichen Blick ins All hat die US-Raumfahrtbehörde NASA weitere Aufnahmen des vor rund einem halben Jahr gestarteten „James Webb“-Teleskops präsentiert. „Jedes Bild ist eine neue Entdeckung, und jedes gibt der Menschheit einen Einblick in das Universum, den sie noch nie zuvor gehabt hat“, sagte NASA-Chef Bill Nelson bei der feierlichen Präsentation der Bilder am Dienstag.

Die Bilder liefern verschiedene Ansichten und Daten. Unter anderem fand das Teleskop eindeutige Anzeichen von Wasser auf dem außerhalb unseres Sonnensystems gelegenen Gasplaneten „Wasp-96 b“. Es gebe Hinweise auf Wolken und Nebel in der Atmosphäre, teilte die NASA mit. Diese Beobachtung sei die bisher genaueste ihrer Art und zeige die beispiellose Fähigkeit des Teleskops, Atmosphären zu untersuchen, die Hunderte Lichtjahre entfernt sind.

Die Veröffentlichung der Aufnahmen markiert den offiziellen Beginn der wissenschaftlichen Arbeit mit dem bisher größten und leistungsfähigsten Teleskop, das je ins All gebracht wurde. Das Teleskop sei eine „Chance, die nur einmal im Leben kommt“ und werde „unser Verständnis des Universums verändern“, sagte der Chef der ebenfalls an dem Projekt beteiligten Europäischen Weltraumagentur (ESA), Josef Aschbacher. „Über die Wissenschaft hinaus ist es auch ein Symbol der internationalen Zusammenarbeit.“

Das erste Bild - „die tiefste und schärfste bisher aufgenommene Infrarot-Sicht auf das Universum“ - hatte die NASA bereits in der Nacht auf Dienstag gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris präsentiert. Darauf sind extrem weit entfernte Galaxien zu sehen. Biden sprach von einem „historischen Tag“, Harris von einem „aufregenden neuen Kapitel in der Erforschung unseres Universums“. Biden und Harris seien „aufgeregt wie Kinder“ gewesen und hätten „Millionen Fragen“ gestellt.

„James Webb“ war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Wissenschafter erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren. Das „James Webb“ wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa zehn Milliarden Dollar (rund 8,8 Milliarden Euro). Es folgt auf das Teleskop „Hubble“, das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist.

(APA)