Brücke

PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Neue Brücke: Reisende kommen schneller in Kroatiens Süden

In Kroatien wird die Pelješac-Brücke, die Süddalmatien mit dem Rest des Landes verbindet, am 26. Juli eröffnet. Knapp zehn Jahr betrug die Bauzeit. Die Brücke ist strategisch sehr wichtig: Sie verbindet erstmals den Norden und Süden Kroatiens, bis jetzt musste man nämlich ein Stück durch Bosnien fahren.

Das kündigte der Infrastrukturminister Oleg Butković laut kroatischen Medien an. Die 2,4 Kilometer lange Schrägseilbrücke sollte nach ursprünglichen Plänen schon Ende Juni für Verkehr freigegeben werden, es verzögerte sich jedoch mit Fertigstellung der Zufahrtsstraßen.

Die Brücke, mit der die Bucht von Mali Ston überbrückt wird, ermöglicht erstmals eine direkte Verbindung vom Festland über die Halbinsel Peljesac nach Süddalmatien. Fertiggestellt wurde sie bereits Ende Juli 2021 nach drei Jahren Bauzeit.

Keine Grenzkontrollen mehr

Die Fahrzeiten in den Süden werden durch die Brücke verkürzt. Die Autofahrt zwischen Zagreb und Dubrovnik dauert derzeit mehr als sechs Stunden, künftig soll sie um zwei Stunden kürzer sein. Auf eine staufreie und schnellere Fahrt wird man trotz Eröffnung der Brücke allerdings noch warten müssen. Erst bis Jahresende soll nämlich eine Umfahrung der mittelalterlichen Stadt Ston fertig sein. Bis es so weit ist, werden in diesem Sommer dort Engpässe erwartet.

Bau mit Chinas Hilfe

Das gesamte Projekt, die 55 Meter hohe Brücke und mehr als 30 Kilometer Zufahrtsstraßen, hat ein Investitionsvolumen von 550 Millionen Euro, dazu steuerte die EU aus den Kohäsionsfonds 357 Millionen Euro bei. Die Brücke wurde vom chinesischen Bauunternehmen China Road and Bridge Corporation (CRCB) gebaut.

Bisher durch Bosnien getrennt

Die Peljesac-Brücke ist für Kroatien von strategischer Bedeutung, denn sie wird erstmals den Norden des Landes direkt mit dem Süden verbinden. Derzeit werden die beiden Landesteile noch durch wenige Kilometer bosnisch-herzegowinisches Staatsgebiet getrennt. Der Korridor von Neum, ein 23 Kilometer langer Küstenstreifen an der Adria, der zu Bosnien-Herzegowina gehört, stellt derzeit die einzige Landverbindung zwischen Dubrovnik und dem übrigen kroatischen Festland dar.

(APA/KO)