Peter Obermüller
Autowracks aus realen Unfällen zur Verkehrserziehung
Ein weißer Kombi, zerbeult, mit zersplitterten Scheiben ist mit einem grünen Unfall-PKW verkeilt. Ausgestellt zwischen einem Supermarkt, einem Brillenfachgeschäft und einem Sportstore.
Besucher, Kundinnen und Kunden bleiben minutenlang stehen, niemand knipst Fotos oder Selfies. „Macht traurig und betroffen“, „Wenn Du weißt, was herauskommen kann, dann fährst Du vorsichtiger“, „Wenn man etwas ändern will, muss man Menschen schocken - nur zu sagen, das ist blöd reicht nicht“, „Wie schnell doch ein Unfall geschehen und ein Leben genommen werden kann“ – einige Meinungen von Betrachtern.
Immer wieder bleiben Menschen stehen, sei schauen und lesen und diskutieren. Eine Mutter erklärt ihren beiden Kindern die Szenerie. Neben den Unfallfahrzeugen stehen acht lebensgroße Pappfiguren mit den Schicksalen von jungen Verkehrstoten.
Stefan, 17 Jahre, ich war nicht angeschnallt
Klara, 18 Jahre, ich wollte nur eine SMS schreiben
Harry, 18 Jahre, ein Alkolenker hat mich übersehen
Bernie, fast 17 Jahre, ich bin nur ein Mal ohne Helm gefahren
Patrick, 17 Jahre, ich habe mich nicht angegurtet
Sarah, fast 17 Jahre, ich hatte die Gefahr im Nacken
Dominik, 19 Jahre, die Stimmung war perfekt
Katie, 27, ein Raser hat mich erwischt
Wir wollten leben.
Die Ausstellung mit den Unfallfolgen ist nach der Stadt Salzburg auch in den Bezirken zu sehen, jetzt sind Unfallwracks und Menschenschicksale vier Wochen im Pinzgau ausgestellt, danach im Pongau. Die Autowracks und die schwarzen Schatten-Pappfiguren mit den Schicksalen der jungen Verkehrstoten sind Teil der Verkehrssicherheitskampagne „Owa vom Gas“ des Landes Salzburg.
Peter Obermüller
(Peter Obermüller, Ö3-Redaktion Salzburg)
