Akku aus Holzkohle

Stora Enso

Akkus aus Holz

Eine Kooperation zwischen dem Akkuhersteller „Northvolt“ und dem Papierhersteller „Stora Enso“ soll es ermöglichen, umweltfreundliche Akkus auf Holzbasis herzustellen. Das bedeutet nicht, dass hier Holz für die Akkus verarbeitet wird. Es geht um ein Abfallprodukt der Papierherstellung.

Bei der Herstellung von Papier fällt auch der Stoff Lignin an, das ist der Stoff, der im Holz dafür sorgt, dass wir darauf klopfen können, also dass die Holzwand fest ist. Daraus wird dann eine Art Kohlepulver gemacht, welches in Akkus eingesetzt werden kann. Dazu muss es aber noch einige Schritte durchlaufen.

Vom Kohlepulver zur Batterie

Aus dem zuvor hergestellten Kohlepulver werden nun Elektroden-Blätter hergestellt. Die sehen in etwa aus wie dickeres schwarzes Klebeband. Aktuell wird dieses aus Graphit gewonnen. Es geht also darum, einen fossilen Rohstoff durch einen pflanzlichen Rohstoff zu ersetzen. Diese Elektroden-Blätter können dann als Anode in Lithium-Ionen-Akkus und in Natrium-Ionen-Akkus verwendet werden.

Wie funktioniert ein Akku?

Akkus finden wir in allen möglichen Alltagsgegenständen. In unseren Smartphones, in Laptops und auch in Küchen- und Gartengeräten. In einem Akku befindet sich Elektronen. Die einen sind positiv geladen (Kathode) und die anderen negativ (Anode). Wenn wir jetzt unser Handy aufladen wandern die Ionen der positiven Seite, also der Kathode in die Anode. Dort werden diese dann gehalten, bis wir Strom aus dem Akku ziehen.

Akku Chemie

Stora Enso

Schnelleres Laden bei weniger Kapazität

Das Problem bisheriger Akkus ist, dass häufig Graphit als Anode verwendet wird. Graphit hat eine Schichtstruktur, es dauert also länger bis es mit Ionen gefüllt ist. Bei holzbasiertem Kohlenstoff als Anode, kann also neben dem Umweltaspekt auch schneller geladen werden und die Akkus sind kälteresistenter. Die meisten werden schon einmal bemerkt haben, dass ein Handy beim Skifahren mehr Akkuladung verliert als zu Hause. Einziger Nachteil, der holzbasierte Kohlenstoff kann etwas weniger Energie speichern. Diesen kleinen Nachteil kann man allerdings in Anbetracht des Umweltschutzes und der technischen Vorteile vernachlässigen.

Abhängigkeit von China

Graphit wird zum Großteil in China gefördert und kaum in Europa. Mit dieser Technologie kann die Akkuproduktion in Europa gesichert werden und dafür müssen keine Bäume gefällt werden, da es sich um ein Abfallprodukt der Papierproduktion handelt.

(DR)