Smaragdsuche im Pinzgau

Peter Obermüller

Nach Steinlawine im Pinzgau: Ansturm von Schatzsuchern

Das Salzburger Habachtal wird seit drei Wochen regelrecht von Schatzsuchern bevölkert, seit eine Mure riesige Mengen Gestein vom Berg geschwemmt - und somit auch wertvolle Smaragde freigelegt hat. Profis und Freizeitsteinesammler versuchen ihr Glück! Ö3-Salzburg-Reporter Peter Obermüller hat sich unter die Schatzsucher gemischt.

Mit Hämmern, Schaufeln, Gummistiefeln, Holz- oder Küchensieben ausgestattet klettern die Steinesammler auf dem Geröll herum oder suchen im Wasser nach Smaragden und anderen Mineralien.

Smaragdsuche im Pinzgau

Peter Obermüller

Die riesige Lawine aus Geröll und Geschiebe ist wahrscheinlich der wertvollste Steinhaufen Österreichs - und das wissen auch die Mineralienfans. Sie kommen seit der Unwetternacht am 5. August zu hunderten ins Habachtal bei Bramberg. Das freut Bürgermeister Hannes Enzinger: „Die Mure hat hier vieles verändert, es sind sehr viele Smaragdsucher im Tal. Sie hoffen etwas Wertvolles zu finden und ja – sie sind auch erfolgreich. Die ersten sind schon in der Früh nach der Unwetternacht gekommen. Ein Baggerfahrer hat zu mir gesagt, Herr Bürgermeister, Du bis nicht der erste, Steinsammler sind schon längst da! Die Szene ist international vernetzt, das spricht sich vieles schnell herum.“

Smaragdsuche im Pinzgau

Peter Obermüller

Deutsche, Tiroler, Oberösterreicher und Einheimische arbeiten sich beispielsweise durch den riesigen Steinkegel. Hämmern, Pinseln, Graben, Sichten: aus ein paar dutzend Mineraliensammlern sind seit dem Steinlawinenabgang mehrere hundert geworden. Sie begründen ihr großes Interesse: „Weil es Spaß macht, weil es aufregend ist, weil man immer etwas findet, die Konkurrenz ist zwar derzeit groß, aber es ist so spannend, man weiß nie, was hinter dem nächsten Stein oder Felsstück zu finden ist. Smaragde sind wertvoll und wenn man selbst einen findet, dann ist er noch mehr wert – und die Chancen auf einen Sucherfolg sind seit der Mure viel größer geworden.“

Smaragdsuche im Pinzgau

Peter Obermüller

Smaragde können je nach Größe und Farbe mehrere tausend Euro wert sein, sagt der Bürgermeister von Bramberg am Wildkogel. Die unerwartet vielen Schatzsucher füllen die Hotels und Pensionen im Pinzgau zusätzlich, so hofft Bürgermeister Enzinger, dass der Hype noch länger andauert.

„Ö3-Supersamstag“ mit Martin Ziniel, 27. August 2022 (Peter Obermüller)