Hochrechnung, Schwankungsbreite +/- 1

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Alexander Van der Bellen klar wiedergewählt

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hat die Bundespräsidentenwahl schon im ersten Wahlgang für sich entschieden. Der ORF-Hochrechnung vom Sonntag zufolge kommt der 78-Jährige auf 56,2 Prozent und muss sich damit keiner Stichwahl mehr stellen.

Noch nie haben so viele Bewerber wie diesmal für das Amt des Bundespräsidenten in Österreich kandidiert. Trotzdem gab es einen klaren Favoriten. Er ist laut Hochrechnung als Sieger durchs Ziel gegangen.

Alexander Van der Bellen am 9. Oktober bei der Stimmabgabe zur Bundespräsidentschaftswahl

GEORG HOCHMUTH APA picturedesk.com

Die Bundespräsidenten-Wahl ist geschlagen und das wohl endgültig. Denn laut Hochrechnungen erreicht Amtsinhaber Alexander Van der Bellen eine deutliche absolute Mehrheit, womit eine Stichwahl obsolet wird. Rang zwei holt sich mit Walter Rosenkranz der Kandidat der Freiheitlichen. Um Platz drei duellieren sich Rechtsanwalt Tassilo Wallentin und Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny.

Laut SORA-Hochrechnung von kurz nach 20:00 kommt Van der Bellen auf 56,2 Prozent. Die Schwankungsbreite ist etwa ein Prozent, womit seine Wiederwahl fix sein dürfte. Rosenkranz erreicht mit 17,9 Prozent ein recht starkes Votum, die übrigen Anwärter bleiben im einstelligen Bereich. Für Wlazny sind 8,4 Prozent errechnet worden, für Wallentin 8,3. Abgeschlagen landeten Gerald Grosz mit 5,5 Prozent, MFG-Chef Michael Brunner mit 2,1 Prozent und Schuhfabrikant Heinrich Staudinger mit 1,5 Prozent.

Wahltagsbefragung, Schwankungsbreite +/- 8

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Die letzten Wahllokale hatten um 17 Uhr geschlossen, unmittelbar danach wurden die bis dahin ausgezählten Ergebnisse veröffentlicht, was wenige Minuten später erste Hochrechnungen ermöglichte. Das vorläufige Endergebnis wird noch heute Abend verkündet. Mehrere 100.000 Briefwahlstimmen sind da noch nicht berücksichtigt. Endgültig wird man das Ergebnis somit erst Montagabend oder in der Nacht zum Dienstag erfahren.

Bei ihrer Stimmabgabe hatten sich noch alle Kandidaten guter Hoffnung gezeigt. Als erster Kandidat schritt Anwalt Wallentin Sonntagfrüh in Begleitung seines Hundes an die Urne in einem Wahllokal in der Wiener Innenstadt. Rosenkranz, ebenfalls mit Hund unterwegs, machte sein Kreuz in Krems mit einem Kreuz aus Pflastern auf der Stirn - er sei „patschert gewesen bei einem Wahlkampfauftritt“. Wlazny - „generell tiefenentspannt“ - wählte am Vormittag im elften Wiener Gemeindebezirk. MFG-Chef Brunner gab seine Stimme im niederösterreichischen Pressbaum ab, Schuhfabrikant Staudinger im Waldviertel. Eine Fahrt nach Wien stand auch bei Grosz noch am Programm, wählte er doch zu Mittag in der Grazer Innenstadt.

In einem Wahllokal im Wiener Botschaftsviertel warf Amtsinhaber Van der Bellen sein Kuvert am Vormittag in die Urne. Der Bundespräsident sprach von einem „Festtag der Demokratie“, er hoffe auf Klarheit - sprich: mehr als 50 Prozent Stimmanteil - im ersten Wahlgang. Den Wunsch erfüllten ihm die Österreicher. Van der Bellen ist mit dem heutigen Votum der am Wahltag älteste Präsident des Landes.

Ö3 Wahl-Jounal mit Barbara Pfeifer, 9. Oktober 2022 (Max Bauer/APA)