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Studie: Videospielen könnte gut fürs Gehirn sein
Videospiele könnten womöglich ein gutes Training für das Gehirn darstellen. Zu diesem Ergebnis sind nun Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Jama Network Open“ gekommen. Die Studie zeigt: Kinder, die täglich Videospiele zocken zeigen bessere kognitive Leistungen als Nicht-Spieler.
Die Wissenschaftler hatten etwa die Gehirnaufnahmen von rund 2000 Kindern im Alter von neun und zehn Jahren ausgewertet, die an einem Vergleichstest zu möglichen Effekten von Videospielen teilgenommen hatten. Die jungen Probanden waren in zwei Gruppen geteilt worden: Die erste Gruppe bestand aus Teilnehmern, die nie Videospiele spielen, die zweite aus solchen, die mindestens drei Stunden am Tag mit solchen Spielen verbringen. Beiden Gruppen wurden dieselben zwei Aufgaben gegeben. Eine Aufgabe zur Überprüfung der Koordination, eine zur Gedächtnisleistung.
Videospieler schneiden besser ab
Unter Einbeziehung statistischer Methoden gelangten die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Gruppe der videospielenden Kinder die beiden Aufgaben klar besser bewältigte als die andere Gruppe. Während des Tests wurden auch per Magnetresonanztomographie (MRT) Aufnahmen von den Gehirnen der Probanden gemacht. In den Hirnen der videospielenden Kinder war mehr Aktivität in Bereichen zu sehen, die für Aufmerksamkeit und Gedächtnis zuständig sind.
Die Ergebnisse ließen es möglich erscheinen, dass Videospiele vielleicht eine „kognitive Trainingserfahrung“ mit messbaren Effekten darstellen, schreiben die Wissenschaftler. Allerdings sei bislang nicht klar, ob die bessere kognitive Leistung den Ansporn für Kinder bildet, sich stark dem Videospiel zu widmen, oder ob umgekehrt diese bessere Leistung erst das Ergebnis des Videospielens ist, schränkte der Hauptautor der Studie, der Psychologe Bader Chaarani von der University of Vermont, ein.
Die Wissenschaftler hoffen, im weiteren Fortgang ihrer Untersuchungen dazu klarere Erkenntnisse zu gewinnen. Chaarani - laut eigener Aussage selber ein begeisterter Videospieler - warnte jedoch davor, die bisherigen Erkenntnisse als Aufforderung zum exzessiven Videospiel zu verstehen. Ein allzu langes Sitzen vor dem Bildschirm sei „insgesamt schlecht für die mentale Gesundheit“, sagte er.