Seiler und Speer - Depressiv zu Weihnachten

Während andere Musiker:innen dieser Tage fröhliche Weihnachtslieder trällern, kommen Seiler und Speer eineinhalb Jahre nach Veröffentlichung ihres letzten Hits „Hödn“ nun wieder mit einem sehr nachdenklichen Song daher. Ein schönes und wichtiges Lied.

Eineinhalb Jahre mussten ihre Fans auf einen neuen Song warten. Schuld daran waren Corona, Instagram-Sucht, das aufwendige Symphonic-Projekt, exzessives Lauftraining, eine große Tournee, etc. – um Ausreden sind Seiler und Speer jedenfalls nicht verlegen. Aber jetzt bringen sie mit ihrem neuen Song „Waun da Wind weht“ endlich einen ersten Vorboten auf das vierte Studioalbum, das Juni nächsten Jahres erscheinen soll.

So wie bei „Servas Du“ konnten Seiler und Speer auch diesmal ihr großes Idol Wolfgang Ambros, dessen Sohn Matthias ja Drummer in ihrer Band ist, für eine Zusammenarbeit gewinnen. Diesmal beschränkt sich sein Gastauftritt zwar nur auf ein paar gesprochene Textzeilen, die gehen aber direkt unter die Haut.

„Waun da Wind geht“ ist – wie der Titel suggerieren könnte – keine happy Surfer- und Seglerhymne. „Und der Text ist auch nicht vom Ö3-Meteorologen Sigi Fink“, stellt Christopher Seiler gleich einmal unmissverständlich klar. Nein, vielmehr geht es in dem Song um den Kampf mit ihren ewigen Dämonen. Wind ist in diesem Fall ein Synonym für Depression. Symptome wie Antriebslosigkeit und das Empfinden einer gewissen Leere in sich, oft in Kombination mit zu viel Alkoholkonsum, kann ihrer Erfahrung nach nämlich schnell in eine Sackgasse führen. Eine Ausweglosigkeit, die in diesen schwierigen Zeiten leider auch immer mehr junge Menschen fühlen.

Der Song wird sich fix auch auf der Setlist ihrer Konzerte der kommenden Tour finden. Nächstes Jahr geht es ab nach Deutschland und in die Schweiz, Tourstart in Österreich ist am 24. November 2023 in Hohenems, dann geht es weiter in die großen Hallen von Salzburg, Wien, Klagenfurt, Innsbruck und Graz. Bei einigen Shows ist auch Josh. als Support mit von der Partie. Damit es nicht ganz so depressiv wird.

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Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 18. November 2022