
FREDERIC J. BROWN / AFP / picturedesk.com
Musk schaltet gesperrte Twitter-Konten wieder frei
Er ließ Userinnen und User darüber abstimmen, ob es für gesperrte Konten eine „Generalamnestie“ geben soll, wenn diese nicht gegen Gesetze verstoßen oder Spam-Nachrichten verbreitet haben. Eine Mehrheit der teilnehmenden Nutzer sprach sich für eine Reaktivierung aus. „Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie“, schrieb Musk am Donnerstagabend in einem Tweet.
The people have spoken.
— Elon Musk (@elonmusk) 24. November 2022
Amnesty begins next week.
Vox Populi, Vox Dei.
Derartige Erhebungen sind nicht repräsentativ. Es ist unklar, ob und wie viele Stimmen von automatisierten Accounts abgegeben wurden. Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer. Bei Ablauf der Umfrage am Donnerstagabend waren mehr als 3,1 Millionen Stimmen eingegangen. Mehr als 72 Prozent davon befürworteten die Freischaltung gesperrter Accounts.
Elon Musk kündigte Ende Oktober an, dass vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Am vergangenen Wochenende ließ der Tech-Milliardär dann ohne Gremium nach einer Nutzerumfrage den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten. Trump war seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten.
Should Twitter offer a general amnesty to suspended accounts, provided that they have not broken the law or engaged in egregious spam?
— Elon Musk (@elonmusk) 23. November 2022
Die anstößigen Tweets vom 6. Januar fehlen in dem freigeschalteten Profil. Trumps widerlegte Behauptungen über die ihm angeblich von Joe Biden gestohlene Präsidentenwahl sind weiterhin mit Warnhinweisen versehen.
Elon Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus.
(dpa/KO)