Glückliche Familie

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Familie und Job: immer noch keine Gerechtigkeit

Kind oder Erfolg im Beruf – laut einer neuen Befragung der AK Oberösterreich gemeinsam mit der Johannes-Kepler-Uni Linz ist das auch im Jahr 2022 immer noch ein großes Problem…

Das fängt schon beim Vorstellungsgespräch an: fast die Hälfte der befragten Frauen ist schon mal direkt oder indirekt nach der Familienplanung gefragt worden. Das ist nur in Ausnahmefällen zulässig und darf eigentlich nicht vorkommen.

Wenn man dann ein Kind bekommen hat und nach der Karenz wieder einsteigen will, liegen andere Steine im Weg - vor allem, wenn man seine Stunden reduziert. Bisherige Ressourcen wie Firmenauto, Diensthandy oder -Laptop stehen dann auf einmal nicht mehr zur Verfügung.
Vor allem Frauen geben an, dass auch die Aufstiegschancen schlechter sind. Insgesamt hat fast die Hälfte angegeben, dass sie diese Erfahrung gemacht haben.

Vaterrolle ändert sich, Arbeitsumfeld nicht

Gesellschaftlichen Veränderungen, die in Richtung einer aktiveren Vaterrolle gehen, stehen strukturelle Schranken entgegen. Das reicht von Spott und Schikane gegenüber Vätern in Karenz bis hin zur Unterstellung, dass Eltern in Teilzeit schlechtere Arbeitsleistungen erbringen. Viele Väter nehmen daher Notlösungen in Kauf, um unangenehme Situationen zu meiden. „Ich gehe lieber in Urlaub statt um Papamonat zu fragen, das spart mir Ärger mit dem Arbeitgeber und den Kollegen“, so ein betroffener Vater in der Beratung der Arbeiterkammer.

Der Ö3-Wecker mit Robert Kratky und Gabi Hiller, am 6. Dezember 2022(APA / NES)