Pele

SVEN SIMON / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Weltweite Trauer um Fußball-Legende Pele

Die Fußballwelt trauert um „König“ Pelé: Der dreifache Weltmeister ist am Donnerstag im Alter von 82 Jahren gestorben, wie seine Tochter Kely Nascimento auf Instagram mitteilte.

Der Tod des brasilianischen Nationalhelden löste weltweit große Anteilnahme aus. Brasiliens Stürmerstar Neymar erklärte, Pelé habe „Fußball zu einer Kunst gemacht“. Der portugiesische Stürmerstar Cristiano Ronaldo nannte ihn eine „Inspiration für viele Millionen“ Menschen.

Die ihn behandelnde Klinik erklärte, Pelé sei nach einem langen Kampf gegen seine Krebserkrankung an „multiplem Organversagen“ gestorben. Der legendäre Sportler mit dem bürgerlichen Namen Edson Arantes do Nascimento gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. Im fußballverrückten Brasilien wurde er als „O Rei“, der König, verehrt.

Drei Weltmeistertitel für den „König“

Pelé ist der einzige Fußballspieler, der drei Mal den Weltmeistertitel errang - in den Jahren 1958, 1962 und 1970. Die brasilianische Regierung rief nach Pelés Tod eine dreitägige Staatstrauer aus. Im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos soll der Sarg des verstorbenen Ausnahmefußballers am Montag aufgebahrt werden. Am Dienstag soll Pelé dann beerdigt werden.

Brasiliens gewählter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva würdigte Pelé als Nationalhelden. „Wenige Brasilianer haben den Namen unseres Landes so weit getragen wie er“, erklärte Lula, der am Sonntag sein Amt antritt, auf Twitter. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ehrte Pelé auf Twitter mit den Worten: „Das Spiel. Der König. Die Ewigkeit.“

Mehrere aktuelle Fußball-Stars unterstrichen anlässlich seines Tods, wie sehr Pelé den Fußball verändert habe. „Alles, was ihr je einen Spieler tun seht, hat Pelé als Erster gemacht“, schrieb der norwegische Manchester-City-Stürmer Erling Haaland. Auch der frisch gebackene argentinische Weltmeister Lionel Messi bekundete seine Trauer. „Ruhe in Frieden“, schrieb er auf Instagram.

„Der Fußball hat heute den Größten seiner Geschichte verloren - und ich einen einzigartigen Freund“, erklärte DFB-Ehrenspielführer Franz Beckenbauer.

In den vergangenen Jahren hatte Pelé immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Schon im September 2021 war er wegen eines Darmkrebsleidens operiert und danach einer Chemotherapie unterzogen worden. Zuletzt war er in einem Krankenhaus in São Paulo behandelt worden.

In Brasilien war Pelé, der in Três Corações im Südosten Brasiliens in armen Verhältnissen aufwuchs, schon als junger Mann zu einer Legende geworden. Mit 15 Jahren bestritt er sein erstes Spiel für den FC Santos im Bundesstaat São Paulo, schon ein Jahr später wurde er in die brasilianische Nationalmannschaft berufen.

1958, bei der Fußball-WM in Schweden, hatte er seinen ersten großen internationalen Auftritt. Mit seinen spektakulären Leistungen und wichtigen Toren trug der 17-Jährige entscheidend zum ersten Weltmeistertitel für Brasiliens Fußballer bei.

Vier Jahre später half Pelé dann seinem Nationalteam dabei, als bisher letzte Mannschaft den WM-Titel zu verteidigen, 1970 führte er sie dann zum dritten WM-Triumph. In der späten Phase seiner Karriere trug Pelé bis 1977 als Spieler von New York Cosmos zu einem kurzzeitigen Fußball-Boom in den USA bei. Insgesamt soll der Stürmer in 1363 Spielen 1281 Tore erzielt haben.

Nach seiner Fußball-Karriere versuchte sich Pelé als Schauspieler und Schlagersänger. Mit zahlreichen Werbekampagnen verdiente er weiterhin das große Geld. Dabei engagierte sich Pelé auch sozial, etwa als Sonderbotschafter der UN-Bildungsorganisation Unesco.

Von 1995 bis 1998 war er Brasiliens außerordentlicher Sportminister. Im Gegensatz zur späteren argentinischen Fußball-Legende Maradona wurde Pelé in Brasilien oft eine Nähe zur politischen Macht nachgesagt - auch in der Zeit der von 1964 bis 1985 im Land herrschenden Militärdiktatur.

Pelé heiratete drei Mal, zuletzt 2016, und hatte sieben Kinder. In seinen letzten Lebensjahren plagten ihn dann aber zunehmend gesundheitliche Probleme: 2014 lag er nach einer Harnwegsinfektion auf der Intensivstation, im April 2019 wurde er erneut wegen einer schweren Harnwegsinfektion behandelt. Nach Operationen an Wirbelsäule und Hüfte fiel Pelé das Gehen schwer.

Nach seiner Operation im September 2021 wegen des Darmkrebses wurde er wiederholt auf der Intensivstation behandelt. 2022 musste Pelé wegen des Fortschreitens seiner Krebserkrankung zurück ins Krankenhaus, selbst Weihnachten konnte er nicht mehr zu Hause feiern.

(AFP/KO)