Papst Benedikt XIV

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Emeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben

Fast zehn Jahre ist der spektakuläre Rücktritt von Papst Benedikt XVI. her, den er damals mit nachlassenden Kräften begründet hat. Am Ende ist es ein langer Lebensabend für den gebürtigen Bayer geworden - zurückgezogen hinter den Vatikanmauern. Nun ist er im hohen Alter gestorben.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. „Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist“, teilt der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Der Gesundheitszustand des gebürtigen Bayers war zuletzt schlecht.

Joseph Ratzinger ist am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden. Benedikt war der erste deutsche Papst seit etwa 480 Jahren. Knapp acht Jahre später ist er in einem spektakulären Schritt freiwillig zurückgetreten - als erster Papst seit mehr als 700 Jahren. Er hat den Schritt mit seinem fortgeschrittenen Alter und seiner angeschlagenen Gesundheit begründet - ihm haben die Kräfte für das anspruchsvolle Amt gefehlt. Während des Pontifikats seines Nachfolgers Franziskus lebte Benedikt zurückgezogen in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten.

Papst Franziskus und Papst Benedikt

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Während seiner Amtszeit hat er sich oft gegen Modernisierungen in der katholischen Kirche gewehrt, was ihm viel Kritik eingebracht hat. Dazu ist sind die vielen Missbrauchsvorwürfe in der gesamten katholischen Kirche gekommen, die die Kirche generell in eine tiefe Krise gestürzt haben.

2022 ist auch sein eigener Umgang mit Missbrauchsfällen in der Zeit als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) in die Schlagzeilen geraten. Ein vom Münchener Erzbistum in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten hat ihm Fehlverhalten in vier Fällen vorgeworfen, für die er sich in einem öffentlichen Brief entschuldigt hat.

In der letzten Zeit ist es wieder ruhiger um ihn geworden. Geistig war er fit, aber körperlich hat er laut seinem Privatsekretär stark abgebaut. Trotzdem hat er immer wieder Schriften verfasst, in denen er den Weg seines Nachfolgers Papst Franziskus indirekt kritisiert hat.
Öffentliche Auftritte hat es keine mehr gegeben - eine Reise in die bayrische Heimat im Jahr 2017 war die letzte. Danach hat er sich laut eigenen Worten „auf einer Pilgerreise nach Hause“ begeben.

(APA/NES)