Mann tippt auf Smartphone

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Tochter-/Sohntrick: Millionenschaden durch Fake-SMS

Kriminelle richten durch Fake-SMS großen Schaden an - gängige Masche ist derzeit eine Nachricht auf dem Handy – dass Töchter oder Söhne oder andere Verwandte in Not sind, Kontakt wird über eine neue, unbekannte Mobilnummer aufgenommen, wie ein aktueller Fall aus Salzburg zeigt.

Die Polizei nennt das Tochter-/Sohntrick:
„Hallo Papa, das ist meine neue Nummer, kannst du diese Nummer speichern und mir auf Whatsapp schreiben wenn Du das siehst !“ Hätte der Handybesitzer auf diese Nachricht reagiert, wäre es schon losgegangen, beschreibt Hans Wolfgruber von der Salzburger Landespolizeidirektion: „Sobald Sie antworten, hat die Kommunikation mit den Kriminellen begonnen. Die Unbekannten versuchen dann zu Geldüberweisungen oder zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu überreden. Die Notlage ist nur vorgetäuscht. Erst vor wenigen Tagen hat eine 62-jährige Frau in Salzburg 30.000 Euro gutgläubig an die Täter gezahlt. Leider kein Einzelfall.“

SMS Trick Betrugsmasche

Peter Obermüller

Das angewählte Mobiltelefon in Salzburg hat eine Geheimnummer, technisch ist das für die Kriminellen, die in weltweiten Netzen agieren, völlig unbedeutend, so Polizist Wolfgruber: „Über Computerprogramme lassen die Banden Zufallsgeneratoren laufen, die zig-tausende Handynummern anwählen. Da ist es nicht wichtig, ob eine Telefonnummer geheim oder bekannt ist. Das ist dann sehr leicht, technisch ist das gar kein Problem. In bestimmten Fällen wird auch die Telefonnummer einer realen Institution (Polizei, Gericht, Finanzbehörden etc.) vorgegaukelt. Auf den ersten Blick täuschend echt.“

Die Polizei rät, nicht auf SMS von unbekannten Absendern zu reagieren, Nachrichten über bestehende, bekannte Handynummern mit Anrufen zu checken, wenn Geld überwiesen wurde, mit der Bank den Transfer zu stoppen. Und mit möglichst vielen über die Sache zu sprechen: „Je mehr Menschen über die Machenschaften dieser Täter wissen, umso geringer ist die Chance, dass diese Kriminellen erfolgreich sind.“

SMS Trick Betrugsmasche Landespolizeidirektion Salzburg

Peter Obermüller

Die Polizei sammelt über Anzeigen alle Informationen zu Fake-SMS-Betrügereien, in Einzelfällen gelingt es auch, Tatverdächtige auszuforschen. In Salzburg wurde ein Profibetrüger nicht rechtskräftig zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Der 22-Jährige soll 150 Opfer mit dem Tochter-/Sohntrick um mehrere hundert Tausend Euro geschädigt haben. Nach weiteren Hintermännern wird international gefahndet.

Ö3-Nachrichten um 7 Uhr, 12. Februar 2023 (Peter Obermüller)