AUT of ORDA – Neue Supergroup aus Österreich

Christopher Seiler, Paul Pizzera und Daniel Fellner haben sich zur neuen Supergroup AUT of ORDA zusammengetan und kreieren ein neues Musikgenre, indem sie nun Dialektpop für den Dancefloor machen. „Wigl Wogl“ heißt ihre erste Single, die heute im Ö3-Wecker Premiere gefeiert hat, und ab sofort sämtliche Hörgewohnheiten auf den Kopf stellen wird.

Es ist kein Spaßprojekt, obwohl es Spaß macht, sind sich die drei Protagonisten einig. Die Gründungslegende besagt, dass sie schauen wollten, was passiert, wenn man drei talentierte Künstler in ein Studio steckt und sie einfach machen lässt. Im Studio sind sie jedoch schnell draufgekommen, dass sie gar nicht talentiert sind, und gemacht haben sie auch nichts. „Und dann haben wir ein Lied gestohlen“, gesteht Christopher Seiler im Ö3-Interview, „woraufhin uns der Künstler anzeigen wollte. Aber gestern ist er völlig unerwartet verstorben. Ruhe in Frieden, Pepi!“

Der Pepi dürfte jedenfalls kein klassischer Austropopper gewesen sein, sondern vielmehr ein musikalischer Grenzgänger, der scheinbar mühelos Dialektpop mit coolen Dancebeats unter einen Hut gebracht hat. Und so sprengt „Wigl Wogl“ vom ersten Takt weg verlässlich alle Hörgewohnheiten. „Es schiebt und ballert und macht einfach eine geile Stimmung“, sagt Paul Pizzera. Und weil er es so genießt, mit den kongenialen Partnern seinen kreativen Tuscher ungehemmt ausleben zu können, werden weitere Songs folgen. Sogar ein ganzes Album könnte heuer noch kommen.

Bei den Lyrics bewegen sich die drei Musiker weiterhin auf vertrautem Terrain. Es geht um Stress in der Beziehung aufgrund zu hohen Alkoholzuspruchs. Eine in Noten gegossene Sozialkritik an der zwischenmenschlichen Wegwerfgesellschaft, sagen sie selbst. Wem das zu hochtrabend daher kommt, hört sich besser einfach noch einmal „Ham kummst“ an und weiß dann auch Bescheid.

Supergroups sind ja Bands, die sich aus Mitgliedern verschiedener Formationen zusammensetzen. The Traveling Wilburys, Cream, Audioslave oder die Hollywood Vampires waren/sind solche Ausnahmeerscheinungen. Für AUT of ORDA haben sich Christopher Seiler von Seiler und Speer, Paul Pizzera von Pizzera & Jaus und der geniale Musikproduzent Daniel Fellner auf ein Packl gehaut. Letzterer ist neben seiner Tätigkeit für Acts wie Seiler und Speer, Turbobier oder Popwal hier vor allem für den freshen Sound verantwortlich.

AUT of ORDA könnten ziemlich einschlagen und schnell zu einer neuen Fixgröße in der heimischen Musikszene werden. Was bedeutet das aber für die Stammbands? Otto Jaus und Bernhard Speer reagieren jedenfalls gelassen, weil sie selbst ja auch nebenbei viele eigene Projekte vorantreiben. „Wir machen Seiler und Speer jetzt schon seit zehn Jahren“, sagt Bernhard Speer, „jeder ist auch für sich ein Künstler, jeder hat viele Ideen, und da muss man nicht immer wie ein Zwillingspärchen alles gemeinsam machen, - wir gehen ja auch nicht gemeinsam aufs Klo.“ Keinerlei Wigl Wogl also, was die Zukunft von Seiler und Speer und Pizzera & Jaus angeht. Super für die Groups. Und für die Fans.

Ö3-Repoert Clemens Stadlbauer hat mal nachgefragt:

Was sagen eigentlich Speer & Jaus dazu?

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 17. Februar 2023