Eine Jugendliche beim Rauchen

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Italien: Pläne für Rauchverbot auch draußen

Der italienische Gesundheitsminister plant, das Rauchverbot zu verschärfen. Zukünftig soll auch in den Außenbereichen vor Bars und Cafés und in Parks nicht mehr geraucht werden dürfen.

Vor 20 Jahren ist in Italien ein neues Rauchergesetz eingeführt worden - schon damals hat es als streng gegolten. Das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Büros, Bars, Restaurants, Discos und Hotels ist damals strikt verboten worden und gilt heute als Erfolg im Kampf gegen die Nikotinsucht.

Jetzt will der Gesundheitsminister Orazio Schillaci das Gesetz adaptieren und strenger machen. Das Rauchverbot soll auch auf den Raum vor Cafés, Bars und Restaurants ausgeweitet werden - höchstens in abgetrennten Bereichen soll noch geraucht werden dürfen. Auch in Parks und an den Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln soll - in der Gegenwart von schwangeren Frauen und Kindern - das Rauchen verboten werden. Für die Italien-Urlauber:innen wichtig: die Raucherlounges an den Flughäfen sollen auch Geschichte sein.

Zigarettenstummel

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Nachdem der Gesetzesentwurf in einer italienischen Tageszeitung geleakt worden ist, haben die Reaktionen der italienischen Politik natürlich nicht lange auf sich warten lassen. Nicht nur die italienischen Raucherinnen und Raucher, sondern auch einige der Kabinettskollegen von Schillacis können dem Gesetzesentwurf nichts abgewinnen.

Giorgio Mule, Vizepräsident der Kammer und Parlamentarier der rechtskonservativen Forza Italia, appellierte an den gesunden Menschenverstand: „Es reicht, nicht Taliban zu sein. Warum das Rauchen auch denen verbieten, die im Freien sind, und wenn es niemanden stört?“ Dafür gebe es keinen Grund. Er würde den Onlineverkauf von E-Zigaretten verbieten, damit Jugendliche davor geschützt sind. Auch Regierungschef Matteo Salvini - der hat vor 4 Jahren selber mit dem Rauchen aufgehört - findet vor allem das Verbot für E-Zigaretten für „übertrieben“.

Die Ö3-Vormittagsshow mit Elke Rock, am 8. März 2023 (APA/ORF/NES)