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Gianni Infantino als FIFA-Präsident wieder gewählt
Die Abstimmung in der BK Arena der Hauptstadt von Ruanda erfolgte per Akklamation - die Delegierten zeigten mit Applaus ihre Zustimmung. Infantino war der einzige Kandidat.
„Alle, die mich lieben, und das sind viele, und alle die mich hassen, ich weiß, es gibt da ein paar - ich liebe euch alle“, sagte Infantino nach seiner Wahl. FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura erwiderte umgehend: „Wir lieben Sie, Präsident.“ Infantino kündigte an, weiter hart zu arbeiten, „um die Welt des Fußballs zu vereinen“.
Gianni Infantino has been elected FIFA President for the 2023-2027 term of office by acclamation.#FIFACongress pic.twitter.com/akzQV0IMNO
— FIFA (@FIFAcom) 16. März 2023
Gianni Infantino genießt den Rückhalt der großen Mehrheit der 211 FIFA-Nationalverbände. Unter seiner Führung hat der Weltverband seit seiner Übernahme der Amtszeit von Joseph Blatter Anfang 2016 große wirtschaftliche Erfolge erzielt. Bis 2026 wird mit Einnahmen in Höhe von mindestens elf Milliarden US-Dollar (10,43 Mrd. Euro) gerechnet, das Geld wird in großen Teilen an die Verbände weitergegeben.
„Das Geld der FIFA ist euer Geld“, sagte Infantino beim Kongress zum wiederholten Mal. Dabei verwies er kurz vor der Wahl auf seine eigenen Verdienste: „Wenn ein Unternehmer ankündigen würde, dass die Dividenden um das Siebenfache erhöht werden, würde man ihn auf ewig behalten, dann ginge es nicht nur um ein Vierjahresmandat.“
Umstrittenene Wahl
Der wie sein Vorgänger Blatter (87) im Schweizer Wallis geborene Infantino war vor seinem Wechsel zur FIFA Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union UEFA. Nach der Ablösung von Blatter wurde er im Sommer 2019 in seine erste vollständige Amtszeit gewählt. Da die ersten knapp dreieinhalb Jahre nicht angerechnet werden, kann Infantino im Jahr 2027 erneut für vier Jahre gewählt werden.
Johann Gartner, der Interimspräsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), hatte im Vorfeld angekündigt, für Infantino zu stimmen. In Teilen Europas ist der Schweizer aber stark umstritten. So hatten die Verbände von Deutschland, Norwegen und Schweden angekündigt, Infantino nicht zu wählen. Etliche Affären und Ungereimtheiten prägten das Bild des FIFA-Präsidenten. In der Schweiz ermitteln zwei Sonderstaatsanwälte in einer undurchsichtigen Justiz-Affäre gegen Infantino, der alle Vorwürfe zurückweist.
(dpa/KO)