Wald

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3:30:300 Regel für ein gesundes Leben

Wälder und Bäume tragen vielfältig zur Gesundheit bei, etwa als Hitzeschild in Zeiten des Klimawandels, als Luftfilter oder als Quelle für Heilpflanzen, Wirkstoffe und Nahrung. Weil der Wald nicht genug geschützt wird, fordern Wissenschaftlicher mit der 3:30:300-Regel eine Faustregel, damit ein gesundes Leben gelingen kann.

„Jeder sollte von seinem Fenster aus - ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Schule - mindestens drei ausgewachsene Bäume sehen können, die Fläche jedes Stadtviertel muss mindestens 30 Prozent Baumkronen aufweisen, und wir alle sollten eine hochwertige öffentliche Grünfläche haben, die nicht weiter als 300 Meter von unserem Haus entfernt ist.“, fordert Cecil Konijnendijk, einer der Autoren des globalen Expertenberichts zu Wald, Bäumen und Gesundheit.

Verfasst wurde der Bericht von einem Team um Cecil Konijnendijk von der University of British Columbia (Kanada) und heute präsentiert. Darin zeigen die Expertinnen und Experten auf, warum Wälder und Bäume für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen wichtig sind. Gerade in den Städten kühlen die Bäume die Umgebung bei Hitzewellen ab. Aber auch am Land sind sie wichtig und immer seltener.

Baum Allee

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„Auch in Mitteleuropa leben viele Menschen in Städten und Gemeinden und sie sind dort häufig Hitzestress ausgesetzt“, erklärte Konijnendijk gegenüber der APA. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Wald und Grünflächen bei Hitzewellen die Zahl der vorzeitigen Todesfälle um ein Drittel reduzieren können und sogar der Blick auf Bäume aus dem Fenster die Gesundheit und das Wohlbefinden fördert.

Grünflächen und Bäumen wird den Experten zufolge in der Stadtplanung oft nicht die gebührende Anerkennung und Priorität eingeräumt: „Die Stadtplanung sollte sicherstellen, dass die Menschen stets leichten Zugang zu Wäldern, Grünflächen und Bäumen haben, sowohl physisch als auch visuell“, lautet die Forderung.

Die Forscher appellieren an die Politik, Wälder, Bäume und Grünflächen als wesentliche Bestandteile von Gesundheitspolitik und -programmen sowie Stadtplanung zu betrachten. Es seien viel mehr sektorübergreifende Initiativen erforderlich. Die Rolle der Natur bei der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden müsse auch in der gesamten medizinischen Aus- und Fortbildung berücksichtigt werden.

(APA)