Frauen beim österreichischen Bundesheer

Hitradio Ö3 / Obermüller

Habt Acht! Ö3-Truppenbesuch: 25 Jahre Frauen beim Heer

Seit einem Viertel-Jahrhundert gibt es Frauen beim Österreichischen Bundesheer – den Soldatinnen bietet sich dabei ein vielfältiges Berufsbild – mit Aufstiegschancen - aber auch mit Hindernissen, wie ein Ö3-Truppenbesuch in der Schwarzenbergkaserne in Wals bei Salzburg zeigt.

Elf Frauen waren es bei den Standeskontrollen vor 25 Jahren, heute haben exakt 645 Soldatinnen einen Wehrdienstausweis. Davon sind 29 in Ausbildung und vier im Auslandseinsatz. Andrea Linauer, Dienstgrad Major, wurde 2003 als eine der ersten Frauen zum Offizier ausgemustert. Die Niederösterreicherin ist Technikerin bei der Luftraumüberwachung:
„Es war für mich in den Neunziger-Jahren schwierig, als Technikerin einen Job zu finden. Ich war 25 Jahre alt, das Bundesheer hat die Möglichkeit geboten, als Frau einzurücken und ich habe die Chance genutzt und die Karriere als Offizier eingeschlagen. Es waren sehr viele schöne Zeiten dabei, es war nicht immer ganz leicht, aber es hat gut gepasst und ich bin in einem Job, der mir sehr gut gefällt.“

Frauen beim österreichischen Bundesheer

Hitradio Ö3 / Obermüller

Frauen werden beim Militär vielfältig ausgebildet und eingesetzt. Von der Militärpilotin, Militärseelsorgerin, über Panzerkommandantin bis hin zur Ärztin oder Technikerin. Das Bundesheer bietet im Rahmen seiner Sportförderung auch Leistungssportlerinnen die finanzielle Möglichkeit, als Sport-Soldatinnen für nationale und internationale Wettkämpfe zu trainieren.
Nadine Gspurning ist 25 Jahre alt. Die Kärntnerin ist Frau Wachtmeister und Wirtschaftsunteroffizier, sie ist seit 2015 dabei – mit Höhen und Tiefen:
„Bei mir war ausschlaggebend, dass es nicht so viele Frauen beim Militär gibt und ich etwas machen wollte, das noch nicht typisch Frau war. Es war überhaupt nicht einfach, es hat sehr viele Hürden und Hindernisse gegeben, so weit zu kommen, wie ich jetzt bin. Aber ich habe sehr gute Kameraden, die mich unterstützt haben, ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, wie es ist und ich bin 100% akzeptiert.“

Frauen beim österreichischen Bundesheer

Hitradio Ö3 / Obermüller

Andrea Horner, Frau Korporal aus Hallein ist Funkerin, die heute 22-Jährige ist seit zwei Jahren Soldatin:
„Es ist immer abwechslungsreich, jeder Tag, jeder Dienst ist anders, das ist, was mir gefällt."
Der Krieg in der Ukraine hätte keine Auswirkungen auf ihren Job, Angst habe sie nicht, sagt die Salzburgerin.
Seit kurzem ist auch der Grundwehrdienst für Frauen möglich, sie können beim Österreichischen Bundesheer viel erreichen - aber noch nicht alles. Im Generalstab gibt es zum Beispiel keine Frau als aktiven Offizier.

Hitradio Ö3 am Nachmittag mit Philipp Bergsmann, am 28. März 2023 (Peter Obermüller)