Faltrad

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Was taugt die Faltrad-Förderung?

Etliche Österreicherinnen und Österreicher teilen das gleiche Schicksal: viele unserer täglichen Strecken sind zu weit zum Gehen, aber eigentlich auch zu kurz für das Auto. Ist das Faltrad die Lösung? Der Staat fördert Falträder und E-Falträder gerade. Aber: Was können die - und: Ist es eine Überlegung wert?

Ö3-Reporter Martin Krachler hat für den Ö3-Check selbst mehrere Falträder und E-Falträder im österreichischen Handel getestet - und hat sich für dich durch das Kleingedruckte bei den Förderbestimmungen gewühlt:

So viel kannst du dir an Förderung holen

Zu holen gibt es 450 Euro vom Bund plus 150 Euro vom österreichischen Sportfachhandel. Das macht in Summe 600 Euro Förderung, die du momentan beantragen kannst.

Um die Förderung zu erhalten, ist es wichtig, sie auch rechtzeitig zu beantragen. Die Deadline ist: 29.02.2024, 12 Uhr. Vorausgesetzt, der Budgettopf ist nicht davor schon leer. Besser aber, du wartest nicht zu lange damit: deine Rechnung darf nicht älter als 9 Monate sein, wenn du sie einreichst.

Wichtiger Punkt: Eine Grundvoraussetzung, damit du überhaupt in Frage kommst, für die Förderung, steht im Kleingedruckten: Du brauchst eine Öffi-Jahreskarte, egal ob Klimaticket, Stadt-Jahreskarte oder einer Jahreskarte von den Öffis in deinem Bundesland.

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Der Ö3-Check

1.) So viele Falt-Fahrräder werden gar nicht gefördert!
Die Liste der sogenannten „förderungsfähigen (E-)Falträder“ schaut auf den ersten Blick länger aus, als sie ist: acht Hersteller finden sich darauf - mit 29 Rädern, die vorab auf die Förderkriterien positiv geprüft worden sind. Das heißt: Kaufst du eines dieser Räder, kannst du dir sicher sein, dass du die Förderung bekommst - vorausgesetzt du reichst rechtzeitig ein.

Die Bedingungen, welche Falträder gefördert werden - und welche nicht - sind streng: Das Faltrad muss in das Gepäckregal im Zug passen. Das heißt: es darf im gefalteten Zustand auch nicht größer als ein großer Reisekoffer sein.

2.) Faltrad-Zusammenbauen muss geübt werden!
So ein Faltrad auf- und zusammenbauen, habe ich mir ehrlicherweise leichter und vor allem schneller vorgestellt.

Gerechnet hab ich mit ein bis zwei schnellen Handgriffen, die ich locker erledigen kann, während ich aus dem Zug aussteige. Die Praxis schaut leider anders aus: Viele Falträder, die ich getestet habe, hatten drei bis vier Scharniere, die du erstmal zusammenschrauben musst. Also eine kurze Umbaupause am Bahnsteig solltest du definitiv einplanen, bevor du mit dem Faltbike losfahren kannst. Das ist aber sicher auch eine Übungssache.

3.) Der Preis-Knaller
Faltrad-Fahren war lustig, aber die „böse“ Überraschung kam zum Schluss: der Blick auf das Preisschild.

  • 700-800 Euro kosten die billigeren Falträder, die ich gesehen habe. Viele liegen (ohne Förderung) kostentechnisch um oder über 1.000 Euro.
  • Richtig Spaß machen E-Faltbikes, die sind aber auch richtig teuer und kosten in bis zu 5.000 Euro.
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Das Ö3-Fazit: Zumindest eine Überlegung wert

In der Theorie geht das letzte Stück mit einem Faltbike etwas schneller, als dann letztendlich in der Praxis, Stichwort: Umbaupause am Bahnsteig. Dennoch: Faltbike-Fahren macht schon Spaß.

Klassische Falträder sind - wenn man die Förderung miteinrechnet - auf jeden Fall eine Überlegung wert, sie kosten derzeit etwa so viel, wie auch ein E-Scooter.

E-Falträder machen zwar noch mehr Spaß - der Spaß endet allerdings an der Kassa: die E-Falträder auf der offiziellen Förderliste kosten bis zu 5.000 Euro. Dafür bekommst du auch schon ein richtiges E-Moped.

Infos & Links:

Details zur Förderung

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 12. April 2023 (MK)