Rettungsgasse

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Die Rettungsgasse funktioniert noch immer nicht problemlos

Auch auf Salzburgs Autobahnen kommen Feuerwehren, Polizei und Rotes Kreuz immer wieder zum Stehen, weil keine Rettungsgasse gebildet wird. Einsatzkräfte fordern – auch vor dem nächsten langen Reisewochenende mehr Rücksicht!

Von Thalgau im Flachgau bis Sankt Michael im Lungau - auf der A1 und auf der A10 in Salzburg gibt es 19 Autobahnfeuerwehren. Die Freiwilligen aus Werfen und Pfarrwerfen haben Sonntagabend größte Mühe zur Unfallstelle beim Zetzenbergtunnel zu kommen. Vier PKW sind beteiligt, zehn Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Auffahrten und Fahrstreifen sind verstopft, beschreibt Einsatzleiter Richard Schindl vom Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Pfarrwerfen:

„Da zählt jede Sekunde und wenn wir mit unseren großen Fahrzeugen die Rettungsgasse nicht befahren können, dann kommen wir verspätet zur Unfallstelle, das kann Leben gefährden! Am Sonntag ist ein ungeduldiger Autofahrer sogar zum Geisterfahrer geworden, der Lenker ist entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung von der Autobahn abgefahren und uns entgegengekommen. Zusätzliche Gefahr und Verzögerung bei der Anfahrt!“

Tafel mit Erklärung der Rettungsgasse

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Der Korridor zwischen den Fahrzeugen kann zur Überlebensrettungsgasse werden, so Feuerwehrkommandant Schindl, er erinnert, wie es geht:

„Manchmal funktioniert die Rettungsgasse sehr gut, dann immer wieder überhaupt nicht. Es hängt davon ab, dass Lenkerinnen und Lenker richtig damit beginnen, sich entsprechend einzureihen. Rettungsgasse bedeutet: linker Fahrbahnrand ganz links, die Fahrzeuge auf dem rechten Fahrstreifen ganz rechts, da ist unbedingt auch der Pannenstreifen zu benützen. Und auch bei Auffahrten auf die Autobahn sollte eine Schneise freigehalten werden, damit die Einsatzkräfte auffahren und in die Rettungsgasse einfahren können.“

Tafel mit Erklärung der Rettungsgasse

Peter Obermüller/Hitradio Ö3

Voriges Jahr helfen Salzburgs Autobahnfeuerwehren bei 84 Unfällen, heuer bei 21. Rettungsgasse bilden sei das eine, richtiges Verhalten das andere: die freie Fläche zwischen den stehenden Autos soll beispielsweise nicht zum Ballspielen, Hundeausführen, für Picknicks oder zum Spazierengehen oder durch Schaulustige genutzt werden. Auch das bringe Gefahren, so die Einsatzkräfte.

Ö3-Nachrichten, 25. Mai 2023 (Peter Obermüller, Ö3-Redaktion Salzburg)