Adobe Stock
Weitere Person von HIV geheilt
Bei einem HIV-Patienten in der Schweiz sind nach einer Knochenmarktransplantation zur Behandlung von Blutkrebs keine Viren mehr im Körper nachweisbar. Weltweit gelten nur fünf Menschen nach einer Knochenmarkstransplantation als wahrscheinlich von einer HIV-Infektion geheilt, wie das Universitätsspital Genf (HUG) am Donnerstag in einer Aussendung schreibt.
In all diesen Fällen stammte das Transplantat von einem Spender mit der seltenen Genmutation CCR5 delta 32, die dafür bekannt ist, dass sie Zellen von Natur aus resistent gegen HIV macht.
Die Besonderheit des sechsten Patienten besteht darin, dass das Transplantat von einem Spender stammt, der die Mutation nicht trägt. Trotzdem bleibt das Virus auch 20 Monate nach Beendigung der antiretroviralen Therapie bei ihm nicht nachweisbar.
Adobe Stock
Dieser sechste Fall bringt also unerwartete Erkenntnisse, die zu neuen Entdeckungen führen könnten. Der Patient lebt seit den frühen 1990er-Jahren mit HIV und hatte sich seither einer antiretroviralen Therapie unterzogen. Um eine besonders aggressive Form von Leukämie zu behandeln, wurde er 2018 mit einer Stammzelltransplantation behandelt. „Wir erforschen mit dieser einzigartigen Situation neue Wege in der Hoffnung, dass die Remission oder sogar die Heilung von HIV nicht mehr ein außergewöhnliches Ereignis ist“, erklärt Alexandra Calmy, Leiterin der HIV/AIDS-Abteilung am HUG.
„Ö3-Musiknachmittag“ mit Tom Filzer, 20. Juli 2023(PK)