Aut of Orda – Der spanische Fluch

„Mi amor“, der neue Song von Aut of Orda, hat das Potenzial zum Sommerhit 2023. Die Ö3-Gemeinde liebt den Song, es gibt aber auch einige Bedenken ob der extrem vulgären, spanischen Kraftausdrücke im Refrain. Im Pop-Podcast Ö3-Dabei nehmen Christopher Seiler, Paul Pizzera und Daniel Fellner dazu erstmals Stellung und kündigen dabei auch ihr Live-Debüt im Oktober an.

Der Sommer schwächelt zwar momentan gerade ein bissl, aber das tut der guten Stimmung bei Aut of Orda keinen Abbruch. Die drei Musiker freuen sich darüber, dass „Mi amor“ der momentan meist gewünschte Song auf Ö3 ist, nehmen aber im großen Ö3-Interview gerne auch Stellung zu den vereinzelten Beschwerden, die auf den expliziten Refrain abzielen, der vor spanischen Kraftausdrücken nur so strotzt.

Stichwort puta. Dieses spanische Schimpfwort wird hier jetzt bewusst nicht übersetzt. Weil genau das ist ja der anarchische Grundgedanke hinter dieser Wortwahl, in bester bitterböser EAV-Tradition, dick als Satire aufgetragen. Für Paul Pizzera jedenfalls ein spannendes Sprachexperiment: „Wir wollten dem Musikmarkt ein bisschen den Spiegel vorhalten“, erklärt er, „wenn Flo Rida ‚Blow my Whistle, Baby‘ singt, regt das niemanden auf. Unsere Idee war es daher, aufzuzeigen, wie gemein es eigentlich ist, dass man inhaltlich völlig frei agieren kann, solange es die meisten Konsumenten nicht sofort verstehen.“

Aut of Orda

Philipp Carl Riedl / Red Bull

„Außerdem würde der Song ohne diesen heftigen Refrain ja überhaupt keinen Sinn ergeben“, ergänzt Christopher Seiler. Der beliebte Kunstgriff, eine liebliche Melodie mit einem knallharten Text zu konterkarieren, dient ja in der Storyline dazu, dass der spanische Barde José Suanzlos dem verliebten Touristenpärchen in der traumhaften Urlaubsdestination so richtig die Meinung geigen kann, ohne dass die beiden kapieren, dass sie gerade wüst beschimpft werden. „José Suanzlos ist übrigens gerade in einer Entzugsklinik, weil er mit dem großen Erfolg nicht klar kommt“, lacht Christopher Seiler, der den spanischen Sänger im Video oscarreif darstellt.

Darüberhinaus ist der Song auch als Kritik am manchmal doch sehr überheblichen Verhalten von Touristen gegenüber Einheimischen gedacht. „Eine reine Erziehungsmaßnahme“, sagt Paul Pizzera, schon wieder nicht ganz ernst gemeint, „damit die Touris künftig bescheidener und dankbarer gegenüber einem hart arbeitenden Gastronomievolk auftreten.“

Aut of Orda

Philipp Hirtenlehner

Auftreten werden auch Aut of Orda. Am 21. Oktober gibt das Künstlerkollektiv in der Wiener Marx-Halle seinen allerersten Live-Auftritt. Es wird eine Show, wie sie Österreich noch nicht gesehen hat. Denn Christopher Seiler, Paul Pizzera und Daniel Fellner lassen sich davor hundert Stunden lang in einem Produktionskomplex einsperren, um dort ein hundertminütiges Konzert zu erarbeiten. „Wir haben ein Minimum an Zeit zur Verfügung, um ein Maximum an Entertainment herauszuholen“, schwärmt Paul Pizzera von der innovativen Showidee.

Dabei werden sie rund um die Uhr von Kameras begleitet und in Echtzeit gestreamt. Damit will man hautnahe Einblicke in ihr kreatives Schaffen ermöglichen. Und man will zeigen, wieviel Arbeit die Produktion eines so großen Konzertes erfordert. „Vielleicht macht das ja unseren Beruf durchsichtiger und respektabler“, hofft Paul Pizzera. Es ist auf jeden Fall ein spannendes Experiment, auf das sich die drei Musiker gerne einlassen. Ganz ohne Wigl Wogl.

Das ganze Interview mit Aut of Orda gibt es im Pop-Podcast Ö3-Dabei zu hören, auf ORF Sound und überall dort, wo es Podcasts gibt.

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Die beste Möglichkeit, Stars besser kennenzulernen, sind ausführliche Interviews. Die gibt es ab sofort in voller Länge in diesem Pop Podcast von Ö3 zu hören. Tina Ritschl und Clemens Stadlbauer präsentieren jede Woche einen spannenden Gast aus der heimischen oder internationalen Musikszene. Vom vielversprechenden Newcomer bis hin zum glamourösen Superstar. Alle aus der Ö3 Playlist. Überall wo es Podcasts gibt.

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Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 3. August 2023