farbiges Rosen-Tattoo

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Forscher entwickelten Vorschau-System für farbige Tattoos

  • Ein Team am Institute of Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg hat eine Art Vorschausystem für farbige Tattoos entwickelt.
  • Laut Angaben der Wissenschafter kann das neue System auch Farbvorschläge für bessere Tattoo-Sichtbarkeit oder besseres Verdecken nicht mehr erwünschter Sujets machen.

Eine Art Vorschau-System für Farbtätowierungen haben Forscher vom Institute of Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ) entwickelt. Damit will man dem Faktum entgegenwirken, dass Farben nach dem schmerzhaften Einbringen in die Haut mitunter recht anders aussehen können als gewünscht. Sein neues System stellt das Team bei der „SIGGRAPH“-Konferenz in Los Angeles (6.-10. August) vor.

Farbige Tattoos halten in der Realität nicht immer damit Schritt, wie sie sich der Künstler und Träger vorstellen. Laut Angaben des Forschungsteams um Michael Piovarči aus der Gruppe des Informatikers Bernd Bickel hängt das finale Aussehen des Motivs stark davon ab, wie groß die Erfahrung des Tätowierers ist. Ein munteres Ausprobieren ist in diesem Bereich aus nachvollziehbaren Gründen eher schwierig, dementsprechend bleiben viele Fragezeichen.

Dieses Problem könne man nun mit dem System der ISTA-Forscher umgehen, heißt es am Donnerstag in einer Aussendung. Das Team entwickelte dafür eine spezielle Vorrichtung: Eine programmierbare, automatische Tätowiermaschine bringt hier verschiedene Farben in ein der Haut nachempfundenes Trägermaterial aus Silikon und Maisstärke ein. Dabei wurde Piovarči und Kollegen klar, dass die Tönung der künstlichen Haut wie eine Zusatz-Farbe wirkt, die sich zu der eigentlichen Tintenfarbe mischt, und sie entsprechend verändert.

In der Folge gelang es den Forschern, Tintentönungen derart zu verändern, dass der Effekt der unerwünschten Beimischung - resultierend aus der Pigmentierung der Haut - ausgeglichen wird, wie sie im Fachjournal „ACM Transactions on Graphics“ berichten. „Das Überraschendste und Zufriedenstellendste war die Bandbreite an Farben, die wir erreichen konnten, nachdem wir verstanden hatten, wie wir die Tintenkombinationen für jedes Substrat optimieren konnten“, so Piovarči. Laut Angaben der Wissenschafter kann das neue System auch Farbvorschläge für bessere Tattoo-Sichtbarkeit oder besseres Verdecken nicht mehr erwünschter Sujets machen.

(APA/NES)