Pixabay.com
Kupferzeit: Tiroler Metall weit im Norden
„Der Austausch von Metallobjekten verband Europa damals also über lange Distanzen“, berichtet ein internationales Forscherteam. Erz aus Tirol und Vorarlberg wurde in der Kupferzeit in Norddeutschland und sogar in Dänemark verwendet. 3850 Jahre alt ist zum Beispiel ein Meißel aus österreichischem Kupfer, der in Dänemark ausgegraben wurde, schreibt “Plos One”.
Kupfer aus ganz Europa
„Der wichtigste Werkstoff zu dieser Zeit waren noch Steine wie Flint, doch es tauchten schon die ersten Kupferobjekte im nördlichen Zentraleuropa und Südskandinavien auf, obwohl Anzeichen von Kupferabbau in diesen Gebieten zu jener Zeit fehlen“, erklärten die Forscher um Jan Piet Brozio vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Kiel in einer Aussendung. In der Studie erforschen sie Kupferobjekte aus Deutschland, Dänemark und Schweden, die bis zu 6100 Jahre alt sind. Sie vergleichen in der Forschung die chemische Zusammensetzung der Verunreinigung verschiedener Metalle mit denen aus Kupfererzlagerstätten in ganz Europa und dem Nahen bis Mittleren Osten.
Österreich, Serbien und die Slowakei
Bei den ältesten Objekten kommen, laut Forschenden vor allem serbische Bergbaugebiete in Betracht. Bergwerke in Wales und in der Slowakei sind wahrscheinlich die Lieferanten für Rohstoffe die 5500 Jahre und jünger sind.
8 verschiedene Kupferwerkzeuge, die in Deutschland und Dänemark gefunden wurden stammen höchstwahrscheinlich aus dem heutigen Österreich. Das Erz stammt aus Tirol und bis zu 5500 Jahre alt sind diese Fundstücke.
Ötzi mit seiner toskanischen Axt
Auch der “Ötzi” aus Südtirol hatte vor 5300 Jahren eine weitgereiste Kupferaxt aus der Toskana bei sich. Es gab also in der ausgehenden Steinzeit bereits „Verteilungsnetzwerke“, die sich über ganz Europa erstreckten, so die Forscher. Sie waren von den sozialen und wirtschaftlichen Strukturen abhängig und änderten sich offensichtlich mit der Zeit.
„Ö3-Hauptabendshow“ mit Jana Petrik, 07. August 2023 (APA/PIVODA)
