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Hälfte aller Vögel in Österreich bereits verschwunden

  • Der heimische Bestand der Feld- und Wiesenvögel ist mit 52,6 Prozent so niedrig wie noch nie.
  • Grund für den Tiefstand des Farmland Bird Index 2022 sind viele Indikatorarten wie eine schlechte Brutsaison.
  • Mit neuem Agrarumweltprogramm hofft man auf eine positive Auswirkung auf die Bestände der heimischen Vögel.

Die Bestände von Österreichs Feld- und Wiesenvögeln haben sich innerhalb der vergangenen 24 Jahre nahezu halbiert. Das zeigt der Farmland Bird Index 2022 von BirdLife. Neben jenen Vogelarten, die seit Jahren unter starkem Druck stünden zeigten auch etliche weitere Indikatorarten Rückgänge. Eine Kombination von langjährigen Abnahmen und einer für viele Indikatorarten offenbar schlechten Brutsaison erkläre den Tiefststand des Index.

Die aktuelle im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums durchgeführte Auswertung zeigt, dass der Bestand der heimischen Feld- und Wiesenvögel - gemessen anhand von 23 Indikator-Vogelarten - so niedrig ist wie noch nie. Der Indikator nimmt gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich ab und liegt nun bei 52,6 Prozent. Das bedeutet laut der Tierschutzorganisation, dass seit 1998 47,4 Prozent der heimischen Kulturlandschaftsvögel verschwunden sind. "20 der 23 Indikatorarten zeigen einen niedrigeren Indexwert als im Jahr zuvor, nur drei der Indikatorarten einen höheren Wert.

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Bei den Langzeittrends überwiegen ebenso die Bestandsabnahmen: 15 Indikatorarten nehmen im Bestand ab, vier zeigen einen stabilen Bestand, und bei vier ist der Bestand ansteigend", hieß es von BirdLife. Besonders hart trifft es die unauffällig grau und braun gestrichelte Grauammer. Mit einem alarmierenden Minus von 95 Prozent seit 1998 steht die Art laut der NGO quasi vor dem Aus.

Der Verlauf des Farmland Bird Index zeige, dass mehr Anstrengungen notwendig seien, um die heimischen Feld- und Wiesenvögel zu retten. Der Strukturverlust und die biodiverse Verarmung des Kulturlands, der Einsatz von Pestiziden und die intensivierte Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte hätten ihre Spuren hinterlassen. Darüber hinaus dürfte die Brutsaison 2022 generell wetterbedingt schlecht verlaufen sein.

BirdLife verwies jedoch am Donnerstag auch auf das neue Agrarumweltprogramm. Dort seien mehr Naturschutzflächen beantragt als im vorherigen Programm. Man hoffe, dass sich das in den kommenden Jahren positiv auf die heimischen Feldvögel und den Farmland Bird Index auswirken wird, wurde betont.

(APA)