Flo Dungl: Neuer Lebensmut nach Badeunfall

Mit 21 Jahren verändert sich das Leben von Florian Dungl schlagartig. Bei einem Badeunfall in Italien verletzt er sich an der Halswirbelsäule und ist seither querschnittsgelähmt. Doch seine Beeinträchtigung hält ihn nicht davon ab, erfolgreicher Action-Sportler zu werden.

„Nur weil ich im Rollstuhl sitze, ist mein Leben ja nicht vorbei“, sagt Florian Dungl im Ö3-Wecker Interview mit Philipp Hansa und Gabi Hiller selbstbewusst.

Kopfüber ins seichte Wasser gestürzt

Mit zwei Freunden verbringt er im Sommer 2007 einen Vormittag in Lignano am Strand. Nach längerem Ballspielen sucht er zusammen mit seinen Freunden die Abkühlung im Meer. Er setzt sich auf die Schultern eines Freundes, blödelt mit seinen Kumpels. Als er kurz darauf wieder absteigen möchte, verhakt er sich und fällt kopfüber ins seichte Wasser.

„Ich habe sofort gewusst: Ich bin gelähmt. Mein ganzer Körper war sofort taub“, beschreibt der Wiener.

„Wollte nie ein Pflegefall sein“

Nachdem die Rettungskette eingeleitet worden ist, wird er im Krankenhaus in Udine bestens versorgt. Monatelange Reha ist erforderlich, um ins neue Leben zu finden. Aber ihm war von Beginn an klar: „Ich wollte nie ein Pflegefall sein, sondern möglichst selbstständig. Ich habe mir einen Job gesucht, mich dort auch hochgearbeitet. Wollte Auto fahren, einkaufen und fortgehen“.

Inklusions-Magazin „VALID“

Zu zeigen, dass Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben leben wollen und das auch fordern, ist ihm ein großes Anliegen. Mit seinem Inklusion-Magazin VALID schreibt er seit mittlerweile 10 Jahren über genau diese Themen, um sie zu enttabuisieren.

Vor etwa fünf Jahren ist Florian Dungl in ein kleines Motivationsloch gefallen. Der Weg heraus beginnt mit einem Treffen mit seinem ehemaligen Schulkollegen Markus Lahmer, einem Profi-Wakesurfer, der ihn dazu motiviert, es auch mit dem Wakesurfen zu versuchen.

Action-Sport trotz Querschnittslähmung

„Dass ich im Rollstuhl sitze und wegen des Badeunfalls eigentlich panische Angst vor dem Wasser habe, hat er nicht als Endgegner gesehen“. Tatsächlich hat Dungl zusammen mit seinem Freund Markus Lahmer und einer Crew an diversen Möglichkeiten getüftelt. Letztlich haben sie eine Art „Käfig“ für Flo entwickelt, mit dem auch er wakesurfen kann. „Ich kann natürlich nicht schwimmen, aber trage eine Schwimmweste. Beim Start brauche ich immer Unterstützung von anderen, aber dann kann ich surfen“, erzählt er Philipp und Gabi strahlend.

Mittlerweile ist er Europameister und im September wird er bei den Weltmeisterschaften in Utah (USA) an den Start gehen.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa und Gabi Hiller, am 25. August 2023 (VKM)