Hubert von Goisern

Hitradio Ö3 / Clemens Stadlbauer

Hubert von Goisern – Stark im Abgang

Es war ein triumphaler Abschied, den Hubert von Goisern am Samstag im ausverkauften Steinbruch St. Margarethen zelebriert hat. Es war die letzte Show mit der Sensationsband, mit der er fast 17 Jahre lang live gespielt hat. Ein großer Musiker dieses Landes zieht sich von der Bühne zurück.

Das Motto dieses besonderen Sommerabends hat Hubert von Goisern mit seiner druckvollen Band gleich zu Beginn in die traumhafte Kulisse des Steinbruchs gerockt: „An so am Tag wie heit, wann die Musi aufgeigt, do is da Himmel ganz breit, und da feiern ma mit alle Leit.“

Es war schön und traurig zugleich. Am Schluss, als der letzte Ton verklungen war, und die 5.000 Fans Hubert von Goisern und seine Band mit Standing Ovations gefeiert haben, da durfte man nicht zu nah am Wasser gebaut sein, weil das war schon hochemotional. Die Bandmitglieder sind einander in die Arme gefallen und haben sich dann ein letztes Mal gemeinsam vor der jubelnden Menge verneigt.

„Ich habe, wie schon so oft in meinem Leben, keinen Plan, wie es jetzt weitergeht“, sagt Hubert von Goisern im exklusiven Ö3-Interview vor der Show, „ich weiß nur, dass es jetzt aus ist.“ Wie schon einige Male zuvor in seiner Karriere zieht Hubert von Goisern am Höhepunkt den Stecker. Die Wehmut war dementsprechend groß: „Jede Reise geht irgendwann einmal zu Ende“, sagt er, „was aber nicht bedeutet, dass man nicht irgendwann wieder einmal gemeinsam aufbrechen kann – aber das ist spekulativ. Träumen ja, aber spekulieren tu ich nicht.“

Maria Moling (Perkussion), Alex Pohn (Schlagzeug), Helmut Schartlmüller (Bass), Alex Trebo (Keyboard) und Severin Trogbacher (Gitarre) wird er jedenfalls als sensationelle Mitmusikanten, aber vor allem als liebgewonnene Freunde sehr vermissen.

Bei „Heast as nit“, das er als Zugabe gespielt hat, gemeinsam mit Heldentenor Andreas Schager, sind im Publikum dann dem Anlass entsprechend viele Tränen geflossen. Hubert von Goisern selbst sieht die Message des Songs aber viel abgeklärter: „Es ist ein Lied jenseits von Vergangenheit und Zukunft, es geht um Vergänglichkeit. Und es ist jetzt nicht so, dass das, was ich damals in Worte gefasst habe, nun Wahrheit wird, - nein, es war immer schon wahr.“

Hubert von Goisern

Hitradio Ö3/Wolfgang Pfleger

Einen kleinen Trost für seine Fans gibt es noch. Im November tritt Hubert von Goisern drei mal mit der Lungau Big Band auf. Und nächstes Jahr ist er als Botschafter für die Kulturhauptstadt Bad Ischl unterwegs. Dort findet ja heuer auch das Ö3-Weihnachtswunder statt. Robert Kratky, Gabi Hiller und Andi Knoll wird er dann auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Im Idealfall sogar mit einem Instrument, egal ob Gitarre, Quetschn oder Trompete.

Hubert von Goisern war stark im Abgang. So wie der burgenländische Wein, der dann bei der Aftershow-Party noch in Strömen geflossen ist. „Cheers! Salute! Nastrovje! Masel tov! Prost!“ Und danke für die vielen schönen und unvergesslichen Live-Momente.

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 11. September 2023