Felicia Lu – Selbstbewusste Bitch mit Harry-Styles-Cover

Sie heißen Olivia, Billie, Tate oder Gayle. Sie sind jung, frech und selbstbewusst. Die neue female Music-Powergeneration passiert aber nicht nur in den USA. Bei uns erhebt Felica Lu nun stolz den Mittelfinger. Mit ihrer neuen Single „Bitch“ und einem Cover von „As it was“ von Harry Styles hat sie in der Ö3-Studio-Session einen starken Auftritt hingelegt.

Und dann ist da natürlich auch noch Taylor. Das beste Beispiel für die Message, die Felica Lu in ihrer neuen, hitverdächtigen Single „Bitch“ rüberbringen will. „Wenn Taylor Swift einen neuen Boy am Start hat, wird sofort rauf und runter berichtet“, sagt Felicia Lu im Pop-Podcast Ö3-Dabei. „Die wird dann vorschnell als Bitch abgestempelt, weil sie davor auch schon andere Lover hatte.“ Eine Doppelmoral, die sie wahnsinnig aufregt.

Jungs, die reihenweise Mädels abschleppen, werden gerne als coole Checker gefeiert. Umgekehrt ist es ein No-Go. „So what? Jeder kann machen, was er will“, sagt Felicia Lu, die mit ihrem Song ein Statement für mehr Gleichberechtigung setzen will. Bitch ist so gesehen für sie in keinster Weise negativ behaftet.

Sie ist feministisch, stark und frech. Diese Scheiß-mir-nix-Haltung bringt sie in ihrem Look und in ihrer Musik perfekt zum Ausdruck. Ihre Haarfarbe wechselt sie alle drei Monate, aktuell ist Rosa angesagt. Felicia Lu schaut so aus wie ihre Musik klingt. Ihren coolen Elektro-Pop kann man sich jetzt auch geballt auf ihrem Debütalbum „Something Regrettable“ anhören.

Felicia Lu gehört einer jungen Generation von Musikerinnen an, die sich hauptsächlich über Klicks und Streams definiert. Und dennoch hat sie eine Riesenfreude mit ihrem ersten Album, das sie auch gleich als Vinyl veröffentlicht. „Da bin ich voll Old School“, lacht sie, „ein Buch muss ich auch in den Händen halten, E-Reader gehen gar nicht.“

Es ist aber nicht nur die Musik, für die sie verantwortlich zeichnet. Felica Lu hat auch das Artwork gestaltet, und auch die Fotos sind von ihr. Selbstredend, dass sie auch die Musikvideos dreht. Die 27-jährige Deutsch-Österreicherin ist ein kreatives Multitalent. In Mode, Kunst und Tanz ist sie auch äußerst versiert. Und nun veranstaltet sie auch erstmals ein Konzert. Gibt’s irgendwas, was sie nicht kann? „In Mathematik bin ich eine Katastrophe“, lacht sie, „dass ich die Matura geschafft habe, ist ein Weltwunder.“

Am Samstag tritt sie im Wiener Kultklub Flex auf. Das Konzert veranstaltet Felicia Lu wie gesagt selbst. Und daher ist sie sich auch nicht zu gut dafür, auf der Mariahliferstraße eigenhändig Flyer dafür zu verteilen. Im November tourt sie als Support der deutschen Indie-Pop-Band Neeve durch Deutschland. Eine eigene Headliner-Tour durch Österreich zu ihrem Album „Something Regrettable“ folgt dann nächstes Jahr. Den Besuch eines der Konzerte wird man aber sicher nicht bereuen.

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Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Der Countdown ins Wochenende“ mit Susi Zuschmann, 29. September 2023