Asfinag Tunnelünung

Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Niederösterreich

Wie funktioniert eigentlich so eine Tunnelübung?

  • Bei Unfällen und Bränden im Tunnel zählt jeder Handgriff und jede Minute.
  • Damit im Ernstfall alles reibungslos klappt, müssen die Szenarien natürlich auch geübt werden - genau das geschieht dieses Wochenende im Tunnel Steinhaus bei Wels.

Ohne Menschen, die die Rettungskräfte dabei wirklich bergen müssen, kann so eine Übung aber nicht funktionieren.

Die zum Großteil freiwilligen Helfer:innen – ob Einsatzkräfte oder Statist:innen - nutzen meist ihre Freizeit, um so für mehr Sicherheit auf unseren Autobahnen zu sorgen. Und genau so eine Freiwillige ist diesen Samstag unsere Ö3-Moderatorin Elke Rock.

Aber wie sieht so eine Tunnelübung eigentlich aus?

Seit 2006 legt das Straßentunnel-Sicherheitsgesetz (STSG) für Tunnel mit einer Länger von mehr als 500 Metern fest, dass geübt werden muss.

Großübungen finden alle vier Jahre statt, Kleinübungen gibt es jährlich.
Bei Kleinübungen werden einzelne Sicherheitsbereiche des Tunnels für den Ernstfall getestet. Hier werden unter anderem Schulungen durchgeführt, Alarm- und Einsatzpläne kontrolliert, gesamte Tunnelanlagen (also der Tunnel mit seiner gesamten Technik) genauestens unter die Lupe genommen oder aber die Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen inspiziert.

So richtig spannend wird es aber erst bei den Großübungen. Hier geht es darum, unter möglichst realistischen Bedingungen mit straßenpolizeilichen Maßnahmen komplexe Szenarien mit klaren Resultaten ohne Schäden am Tunnel durchzuspielen und die gesamte Einsatzkette auf ihre Funktionalität und Effizienz hin zu testen. Wir im Tunnelmanagement sind in diesem Fall die „Produzenten“. Wir planen und koordinieren die Übungen, die schließlich vor Ort im großen Rahmen stattfinden.

Wer nimmt an solchen Übungen teil?

Löschen, Retten und Bergen lautet die Reihenfolge für die Einsatzkräfte. Es sind aber noch mehr Blaulichtorganisationen und Sicherheitsorgane vor Ort. Laut Asfinag sind bis zu 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei, bei einer Übung im Karawankentunnel 2013 waren sogar 700 Menschen dabei. Aber hier eine Liste, wer aller dabei ist:

  • Feuerwehr
  • Rettungsdienste
  • Polizei
  • Bezirkshauptfrau oder -mann
  • Katastrophenschutzmanagement
  • Sicherheitsbeauftragte
  • Autobahnmeisterin oder -meister
  • Überwachungszentrale

Tunnelübungen sind ein wirklich herausforderndes und komplexes Einsatzszenario – fast wie ein gelungener Hollywood-Film. Und so eines braucht natürlich auch ein Drehbuch - das schreibt das Tunnelmanagement gemeinsam mit den Kommandos von Feuerwehr, Rettung und Polizei und den diversen Sicherheitsbeauftragten. Da wird dann festgelegt, wann und wo im Tunnel die Übung stattfindet, wer was bei der Vorbereitung des Szenarios macht, wie die optimale Einsatzkette funktioniert und was das Übungsziel ist.

Elke Rock und Sohn bei einer Asfinag Tunnelünung

Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Niederösterreich

Das Szenario erfahren die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung aber erst bei der Alarmierung, so wie es auch im echten Notfall üblich ist. Danach gibt es natürlich auch Nachbesprechungen und Analysen, ob alles gut gelaufen ist oder ob es wo Verbesserungsbedarf gibt, zum Beispiel bei der Alarmierungskette etc..

„Guten Morgen am Sonntag“, mit Martin Ziniel, am 15. Oktober 2023 (NES)