Goofy

Christian Ohde / ChromOrange / picturedesk.com

Wort des Jahres: Abstimmung hat begonnen

  • „Inflation“ war schon im vergangenen Jahr Österreichs „Wort des Jahres“ und steht daher heuer nicht mehr zur Wahl.
  • Seit Dienstag wird sein Nachfolger gesucht.

Die Themen sind dabei durchaus denen des Vorjahres ähnlich. So bewerben sich „Gierflation“, „Übergewinnsteuer“, „Shrinkflation“ und „Mietpreisbremse“ um die Nachfolge. Die Abstimmung unter oewort.at ist bereits gestartet und bis 4. Dezember möglich.

Heuer stehen diese Wörter zur Wahl:

  • 32-Stunden-Woche
  • Blödemie
  • Bodenfraß
  • Gierflation
  • Kanzlermenü
  • Klimakleber
  • Mietpreisbremse
  • Shrinkflation
  • Übergewinnsteuer
  • Verwexcelung

Die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch hat in Kooperation mit der APA - Austria Presse Agentur wieder eine Liste mit Kandidaten zusammengestellt. Wörter, die den Österreicherinnen und Österreichern seit Ende vergangenen Jahres positiv oder negativ aufgefallen sind, konnten zuvor an die Jury geschickt werden.

Unwort des Jahres

Beim „Unwort des Jahres“ kandidieren unter anderem der „Aussagenotstand“ (unter Bezugnahme auf die Verteidigungsstrategie von Ex-Kanzler Sebastian Kurz vor Gericht), der „Hausverstand“, die „Klimaterroristen“, die „Lohn-Preis-Spirale“, „Normaldenkende“, die „Spezialoperation“ (wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland genannt werden darf, Anm.), „strategisch notwendiger Unsinn“, „technologieoffen“, der „Umwidmungsgewinn“ und der „Volkskanzler“.

Spruch des Jahres

Wie beinahe jedes Jahr schaffte es Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Kandidatenliste der „Sprüche des Jahres“, heuer steht „Bringen Sie Ihre Blase zum Platzen. Denn wir müssen uns nicht liken, um uns zu mögen“ zur Wahl.

Favorit dürfte aber eher der Verhandlungsführer der Metallergewerkschafter, Reinhold Binder, sein: „Mit de Einmalzahlungen können’s scheißen gehen“.

Dritter Spruchkandidat ist ÖVP-Politiker Othmar Karas, der forderte: „Wir brauchen eine Politisierung der Politik. Mehr Mut, Ehrlichkeit und Verantwortung.“

Unspruch des Jahres

Für den „Unspruch des Jahres“ kandidiert erneut Bundeskanzler Karl Nehammer , heuer mit der Aussage „Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Sie ist net gsund ... Ein Hamburger bei McDonalds“. 2022 siegte er in dieser Kategorie mit „Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka!“.

NÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl meinte auf die Frage einer jugendlichen Zuwanderin, was Wien ohne die vielen Zuwanderer wäre: „Dann wäre Wien noch Wien“, womit er es ebenfalls auf die Shortlist der Unspruch-Kandidaten schaffte.

Dritter Unspruch-Kandidat ist die Aussage eines ÖVP-Funktionärs „Die Partei soll mehr Kante für die große Mehrheit der Normaldenkenden zeigen. Leistung, Vernunft und Hausverstand für die breite Mitte sollen ins Zentrum rücken“.

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Jugendwort des Jahres

Das „Jugendwort des Jahres“ hat traditionell weniger mit den großen Themen des Jahres zu tun. Zur Wahl stehen heuer

  • „auf lock“ („auf locker“),
  • „Defluencer“ (Influencer, deren Stellungnahmen sich gegen andere Influencer richten),
  • „delulu“ (abgewandelt von „delusional“, bedeutet im Deutschen so viel wie „wahnhaft“),
  • „Goofy“ (jemand der tollpatschig bis sogar vertrottelt ist),
  • „normale Brakka“ (Brakka steht für Hose, normal im Gegensatz zu skinny oder hauteng),
  • „NPC“ (Spielerjargon für Non-Playable-Character, auch abwertend für oberflächlich und ohne eigene Meinung wahrgenommene Person),
  • „rizz“ (für die Fähigkeit einer Person, flirten zu können und sich verbal charmant auszudrücken) und
  • „side eye“ (ein bestimmter Gesichtsausdruck, wobei man jemanden von der Seite aus anschaut; wird eingesetzt, wenn man etwas an der angeschauten Person komisch findet).

(APA/KO)