Zügelpinguin

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Zügelpinguine schlafen nur vier Sekunden

  • Die Pinguine können so ihre Jungen besser schützen.
  • Außerdem schlafen die Tiere auch am Meer schwimmend.

Bei Menschen deutet ständiges Einnicken auf Schlafmangel hin, bei Zügelpinguinen ist es normal: Die Pinguine, die in einer gefährlichen Umgebung nisten, verschaffen sich jeden Tag durch mehr als 10.000 extrem kurze Nickerchen insgesamt bis zu zwölf Stunden Schlaf, wie eine am Donnerstag im US-Fachmagazin „Science“ veröffentlichte Studie eines internationalen Forscherteams aus Frankreich und Südkorea zeigt.

Die fast acht Millionen Brutpaare des Pinguins mit dem wissenschaftlichen Namen Pygoscelis antarctica leben in der Antarktis und auf einigen Inseln im Südatlantik. Beim Brüten wechseln sich das Weibchen und das Männchen ab. Allein auf dem Nest müssen sie ihre Eier ständig vor Raubvögeln beschützen, den Braunen Skuas. Außerdem müssen die Elternvögel ihre Nester gegen andere Pinguine verteidigen, die versuchen Nestmaterial zu stehlen.

Diese ständige Anspannung ist der Grund für das ungewöhnliche Schlafverhalten des Zügelpinguins: Während des Brütens sammeln die Elternvögel große Mengen an Schlaf durch tausende Mikroschlafphasen, wie die Forscher herausgefunden haben. Sie nicken meist nicht mehr als vier Sekunden am Stück weg, bekommen durch über 600 Schlafphasen pro Stunde - insgesamt über 10.000 pro Tag - aber trotzdem bis zu zwölf Stunden Schlaf.

Die Forschenden wiesen in der Studie außerdem nach, dass Pinguine auch auf dem Meer schwimmend schlafen können. Sie schliefen auf See insgesamt deutlich kürzer als an Land. Nach der Rückkehr an Land wurde der verpasste Schlaf teilweise wieder aufgeholt, wenn auch wieder nur in Phasen von durchschnittlich vier Sekunden Dauer.

(APA/KO)