Jagen ohne Waffen? Natur erleben statt Schießen

• Es gibt schon zwei Pilotprojekte in der Steiermark.
• Der Wissenserwerb zu Wild und Wald steht im Vordergrund.
• Das sorgt für Diskussionen unter Österreichs Jägerinnen und Jäger.

Jagen ohne Waffen sorgt in Österreichs Jägerschaft für Diskussionen. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Jagd – dabei geht es vielen nichts ums Schießen oder Töten von Wild, sondern um Naturerleben. Das könnte die Jagdausbildung verändern - ein Thema bei der Messe „Hohe Jagd“ in Salzburg.

Die Jagd ist in Österreich in Landesgesetzen geregelt und da gehört bei der Ausbildung zur Theorie auch Waffenhandhabung und Umgang mit Waffen. In der Steiermark gibt es aktuell zwei Kurse ohne Jagdwaffen.

Die beiden Pilotprojekte haben jetzt versuchsweise die Kurse geöffnet, um die nicht-jagende Bevölkerung am Wissen der Jagd rund um die Natur teilhaben zu lassen, aber der Kursbesuch berechtigt nicht zu irgendeiner Art der Jagdausübung.
Der Salzburger Landesjägermeister und als Präsident Jagd Österreich, oberster Jäger der Republik, Max Mayr-Melnhof, will das prüfen.

Jagd ist alles andere als nur Schießen. Es ist Freizeitnutzung, bewusste Nutzung. Wir finden den Zugang interessant, über die Umsetzung bin ich sehr gespannt. Es ist jetzt nicht so, dass ich himmelhoch-jauchzend aufspringe über diese Idee, aber wir werden uns das sehr genau anschauen, wie groß der Zulauf ist und dann diskutieren und entscheiden, ob wir das übernehmen. Ja, es ist sehr interessant. Es geht darum, und das beobachten wir auch, dass wir sehr viele Menschen haben, die die Jagdprüfung machen, um sich weiter zu bilden und aus zu bilden, in Sachen Natur, Wildtiere und die Zusammenhänge zu verstehen. Da ist oft der Zugang zum Töten gar nicht so nahe. Und darauf zielt diese Idee ab. Deshalb finde ich es auch interessant, aber derzeit bin ich noch etwas vorsichtig.

Ausbildung in Wildtierkunde, Biologie und Ökologie - ohne Waffe und mit wenig Jagdgesetz – dafür gibt es ein Kursbestätigung. Jagen darf man damit nicht. Wenn das Interesse weiter besteht, könnten diese Kurse auch in Zukunft angeboten werden.

Dieser Beitrag begleitet die „Ö3-Nachrichten“ um 11.00 Uhr, 25. Februar 2024
(Peter Obermüller, Ö3-Redaktion Salzburg)