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Obst und Gemüse zunehmend mit Ewigkeitschemikalien belastet

  • Auf einem Viertel aller Obst- und Gemüsesorten aus Österreich finden sich mittlerweile „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS).
  • Das zeigt ein Bereicht der Umweltschutzorganisation Global 2000.

Rückstände von 31 verschiedenen PFAS-Pestiziden wurden zwischen 2011 und 2021 in Obst und Gemüse in der EU nachgewiesen. In diesem Zeitraum hat sich der Anteil von PFAS-belastetem Obst- und Gemüse von unter 6% auf rund 15% nahezu verdreifacht.

Österreich ist negativer Spitzenreiter

Die stärkste Zunahme zeigen Erzeugnisse aus Österreich mit einem Anstieg um das 7-fache bei Obst und um das 33-fache bei Gemüse. Auch in absoluten Zahlen liegt Österreich mit 25% zusammen mit Holland und Belgien, je 27%, im negativen Spitzenfeld. In Österreich am häufigsten mit PFAS belastetet waren heimische Erdbeeren (70%), gefolgt von Gurken (39%) und Äpfeln (38%).

Rund 15 % des in der EU angebauten Obst und Gemüses enthalten Pestizidrückstände aus der Gruppe der PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), auch bekannt als „Ewigkeitschemikalien“. Der Anteil dieser für Gesundheit und Umwelt hoch problematischen Stoffe an der Gesamt-Pestizidbelastung europäischer Konsument:innen hat sich in nur einem Jahrzehnt nahezu verdreifacht. Dies ergab die Auswertung von über 270.000 Pestizid-Datensätzen aus den EU-Pestizidmonitorings von 2011 bis 2021, die heute vom Europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Europe) gemeinsam mit GLOBAL 2000 im Report “Giftige Ernte“ präsentiert wird.

37 Ewigkeits-Pestizide derzeit EU-weit zugelassen

Im Rahmen des European Green Deal verpflichtete sich die Europäische Union, PFAS-Chemikalien im Einklang mit ihrem Ziel einer schadstofffreien Umwelt schrittweise zu verbieten. Im Februar 2023 veröffentlichte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) einen Vorschlag für ein Verbot der Herstellung, der Verwendung und der Einfuhr von mindestens 10.000 Per- und Polyfluoralkylsubstanzen.

Nicht erfasst von diesem Vorschlag sind laut dem aktuellen Bericht allerdings jene 37 derzeit in der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe, die von der ECHA als PFAS eingestuft wurden. Ihre Zulassung wird zwar im Rahmen der EU-Pestizidverordnung geregelt, umfassende Verbote blieben in dem Bereich bis heute aber aus.

Bessere Kennzeichnung gefordert

“Dass Ewigkeits-Chemikalien über den Pestizideinsatz vorsätzlich in die Umwelt und in die Lebensmittel eingebracht werden, ist inakzeptabel. PFAS-Pestizide müssen verboten werden. Die Bauern und Bäuerinnen in der EU sind sich selten bewusst, dass sie PFAS versprühen, da dies nicht auf ihren Produkten angegeben ist”, so Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, abschließend.

Global 2000 Bericht

(OTS/KO)