Lucas Braathen

True Color Films / Eric Scaggiante

Ski alpin: Lucas Braathen startet künftig für Brasilien

  • Erst der Zwist mit dem norwegischen Verband.
  • Dann der Rücktritt vor dem Saisonauftakt in Sölden.
  • Jetzt der Nationenwechsel.

Lucas Braathen hat am Donnerstag sein Comeback im alpinen Skirennsport bestätigt. Der 23-jährige Norweger, der im Oktober vergangenen Jahres in Sölden überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte, wird künftig für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter, an den Start gehen. „Ich freue mich, Brasilien im Weltcup und bei Olympischen Spielen zu repräsentieren“, sagte Braathen in Salzburg auf Portugiesisch bei einer von seinem Sponsor Red Bull organisierten Pressekonferenz.

Braathen ist auf die technische Disziplinen Slalom und Riesentorlauf spezialisiert. Er bestritt bisher 69 Weltcup-Rennen und gewann davon fünf. 2022 fuhr er im Wengen-Slalom von Platz 29 im ersten Lauf noch auf Platz eins - bis zu diesem Zeitpunkt war nie einem Läufer ein größerer Sprung zum Sieg gelungen. In dieser Saison gewann er auch die Slalom-Kugel.

Lucas Braathen

True Color Films / Eric Scaggiante

Die Hürden für einen Nationenwechsel sind innerhalb des FIS-Regelwerks für einen Weltklasse-Athleten wie Braathen überschaubar, wenn dieser eine tatsächliche familiäre Bindung zu dem neuen Land hat. Der norwegische Verband müsste dem Wechsel zustimmen, letzten Endes kann die FIS aber auch ohne diese Zustimmung entscheiden. Das wohl prominenteste Beispiel für einen Verbandswechsel ist der Österreicher Marc Girardelli, der für Luxemburg antrat.

Braathen hatte sich vor dem Start der aktuellen Weltcup-Saison mit dem norwegischen Skiverband verkracht. Hintergrund waren die von Verband eher restriktiv ausgelegten Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte. Der Konflikt hatte sich daran entzündet, dass Braathen ohne Genehmigung des Norges Skiforbund für ein Bekleidungsunternehmen geworben hatte.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Ö3-Musikvormittag“, 7. März 2024 (APA)