Schlange

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Ärzte: Keine Giftschlangen ins Spital bringen

  • Ärzte in Australien haben Opfer von Schlangenbissen aufgefordert, die Tiere künftig nicht mehr zwecks Identifizierung mit ins Krankenhaus zu bringen.

Speziell in der tropischen Region Queensland würden Klinikmitarbeiter häufig mit einigen der giftigsten Schlangen der Welt konfrontiert, die von Patienten gefangen wurden, berichtete der australische Sender ABC am Montag unter Berufung auf Mediziner. Irrtümlich glaubten sie, dass dies bei der Behandlung hilfreich sein könnte.

Giftschlange in der Vorratsdose gebracht

In einem besonders drastischen Fall sei der Belegschaft des Bundaberg Hospitals nördlich von Brisbane Anfang des Monats eine durchsichtige Vorratsdose aus Plastik mit einer Östlichen Braunschlange ausgehändigt worden, einer der giftigsten Landschlangen der Welt. Das Reptil sei kaum gesichert gewesen und die Mitarbeiter hätten große Angst gehabt, zitierte der Sender Adam Michael, den Direktor für Notfallmedizin an der Klinik. Das habe die Behandlung des Patienten erheblich verzögert. Zudem setzten die Menschen sich unnötigen Risiken aus, wenn sie versuchten, die Tiere einzufangen.

Schlangen in ein Krankenhaus mitzubringen sei nicht nur gefährlich, sondern Krankenhausmitarbeiter seien generell auch nicht in der Lage, Schlangen zu identifizieren, betonte Michael. Ärzte könnten anhand klinischer Anzeichen sowie durch Bluttests und Schlangengift-Nachweiskits feststellen, ob ein Gegengift benötigt werde und falls ja, welches.

Jedes Jahr ca. 3.000 Schlangenbisse

In Australien, wo viele Giftnattern leben, werden jedes Jahr durchschnittlich 3.000 Menschen von einer Schlange gebissen. Jedoch benötigen Forschern zufolge nur 100 bis 200 davon ein Antitoxin.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Ö3-Hauptabendshow“, 22. April 2024(APA/KO)