Herbert Grönemeyer und Claudia Stöckl

Martin Krachler/Hitradio Ö3

Herbert Grönemeyer in „Frühstück bei mir“

Er ist Deutschlands erfolgreichster Popstar - und hält sein Privatleben gerne bedeckt. So hat Herbert Grönemeyer noch nie öffentlich über sein drittes Kind gesprochen, das er mit seiner zweiten Ehefrau Josefine Cox vor vier Jahren bekommen hat. Einige Antworten gab der große Liedermacher jetzt doch in Ö3-„Frühstück bei mir“.

„Es ist wunderbar, wie es ist," beschrieb Grönemeyer seine Gefühle als später Vater, „Man ist genau so naiv und freudig wie früher. Die Freude über meine Kinder ist ungebremst, in welchem Alter sie sich auch befinden.“ Ob er sich jemals bei den Gedanken ertappt hat, wie lange er - heute 66 - sein Kleinstes noch begleiten könne? „Es ist generell die Frage: wie lange werde ich den Weg noch gehen können? Ich habe ja erlebt, wie begrenzt das Leben sein kann, insofern mache ich mir darüber keine Illusionen. Ich bin jemand, der für den Tag kämpft, an dem er lebt. Viel weiter denke ich nicht.“ Ob er ein strenger Vater sei, wollte Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl von ihm wissen. „Ich kann sehr streng sein aber normalerweise bin ich ein verspielter Zeitgenosse. Der schönste Moment mit meinem Kind ist, wenn ich es ausschaue und merke, was sich da für eine unfassbare Person entwickelt.“

Seiner wesentlich jüngeren Ehefrau Josefine Cox habe er auf seinem neuen Album „Das ist los“ diesmal kein Lied gewidmet. „Ich glaube, ich habe die richtigen Lieder schon geschrieben“, so Grönemeyer - er hatte für sie vor fünf Jahren den Song „Mein Lebensstrahlen“ getextet und komponiert, wie er damals in Ö3-„Frühstück bei mir verraten hatte -, „man kann sich nicht endlos wiederholen.“ Ob das Kind die Beziehung verändert hat? „Gar nicht“, so der Musikstar, „aber natürlich - und das singe ich auch in meinem neuen Lied ‚Eleganz‘ - wichtig ist, dass man Alltag kann. Und Alltag ist oft zäh. Das ist Teil des Deals, da musst du durch. Ich habe aber keine Gang an Hauswirtschaftlerinnen oder Angestellten. Wir leben den Alltag wie tausende andere Familien auch, aber natürlich in einer sozial komfortableren Situation.“ Als Erkenntnis für eine geglückte Beziehung erklärt der Mann, der die größten Liebeslieder geschrieben hat: „Dinge offen anzusprechen und sagen, was einen nervt aneinander.“ Und der Popstar kann wirklich nehmen, wenn ihm das seine Ehefrau das offen sagt? „Gar nicht. Ich bin eine Diva und sehr empfindlich, ich sehe es dann aber als Training.“ Als Bilanz im verflixten siebenten Ehejahr, in dem sich Grönemeyer gerade befindet sagt er: „Wir sind guter Dinge. Es sieht spitze aus, dass wir bis ans Ende aller Tage zusammen bleiben.“

Nur in die Zukunft des Planeten sieht er pessimistisch, er sagt Ja zu Klimaklebern und verkauft selbst als Autofreak jetzt seine Sammlung aus 30 Oldtimern: „Protest muss nerven, wir kommen nur so aus unserer Trägheit. In Berlin fahre ich nur mehr mit dem E-Auto, innerhalb Deutschlands mit dem Zug. Wir sind alle aufgefordert unser Leben zu verändern, um das Klima zu retten. Der Planet brennt.“

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„Frühstück bei mir“ mit Claudia Stöckl, 19. März 2023