Alter Mann auf Parkbank im Herbst

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Opa ins Altersheim schicken?

Diese Woche richtet der ORF seine Scheinwerfer auf eines der wichtigsten Themen, das unser Land im Moment stark beschäftigt: „Gesundheit und Pflege“. Bereiche, in denen sich viele Dilemmas auftun. Aus diesem Grund haben am Samstag Tina Ritschl und Philipp Bergsmann 3 Dilemmas rund um das Thema „Pflege“ diskutiert und gemeinsam mit der Ö3-Gemeinde Lösungen gesucht.

1. Dilemma (Luise, 26)

Liebes Ö3-Team! Mein Opa wohnt bei uns im Haus und macht uns das Leben schwer. Er ist knapp 90 Jahre alt, fit und aktiv - trotzdem braucht er Hilfe im Alltag und immer mehr Pflege. Meine Mutter und ihre Geschwister hatten eine schwere Kindheit mit meinem Opa. Er hat sich nie wirklich um die Familie gekümmert. Leider hat sich seit jeher nichts geändert. Wir kochen und putzen für ihn, kümmern uns um seine Gesundheit. Aber er redet nicht mit uns und zeigt keinerlei Wertschätzung oder Dankbarkeit, ganz im Gegenteil. Er macht uns Vorwürfe und redet abschätzig vor anderen über uns. Wir haben schon öfter das Gespräch mit ihm gesucht - ohne Erfolg. Daher fragen wir das ganze Land: Ist es vertretbar, ihn zu bitten, ins Altersheim zu gehen, um die ganze Familie mental zu entlasten oder sollen wir weiterhin versuchen, das Beste daraus zu machen und die Sache hinzunehmen, wie sie ist?

Krankenpflegerin mit Herz aus Papier in der Hand

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2. Dilemma (Christina, 32)

Hallo, ich heiße Christina. Ich bin seit 2011 DGKP (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin). Mir gefällt mein Job sehr gut, aber wenn ich mit jungen Menschen über meinen Job rede, fällt mir auch auf, dass viele den Job ablehnen. Klar – Gegenargumente gibt’s viele: Der Job ist körperlich und psychisch anstrengend und oft wird man von der Kollegenschaft (Ärzte und Ärztinnen) nicht als gleichwertig behandelt. Ich mache mir aufgrund des Personalmangels Sorgen, dass es zu noch mehr Engpässen in der Versorgung kommen wird. Soll ich weiterhin versuchen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern oder muss ich akzeptieren, dass viele meinen Beruf ablehnen und nicht bereit sind, so viel Kraft und Zeit in einen Job zu investieren?

Leeres Wartezimmer

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3. Dilemma (Alina, 30)

Ich will meinen Papa nicht verlieren - zum Arztbesuch zwingen?
Hallo, ich habe ein Dilemma, das mich wirklich beschäftigt. Ich arbeite in Wien und meine Eltern leben in Tirol. Ich habe in letzter Zeit null Bock nach Hause zu fahren, weil es immer irgendwann beim Abendessen im Streit endet. Der Grund: Meine Eltern sind beide fast 60. Während meine Mama regelmäßig zur Kontrolle zum Arzt geht, glaubt mein Papa, dass er noch immer im Körper eines 30-Jährigen steckt und Arztbesuche „nur für Kranke sind“. Dabei versuchen wir ihm nur klarzumachen, dass er ein bisschen besser auf sich schauen sollte, weil wir ihn noch lange behalten wollen. Er reagiert jedes Mal stur und tut alles mit einem „JA, JA!“ ab, das wars. Frage: Soll ich, wenn ich das nächste Mal zuhause bin, einfach Vorsorge-Termine ausmachen und ihn zum Arzt schleifen? Egal, ob er will oder nicht.

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„Frag das ganze Land“ mit Tina Ritschl und Philipp Bergsmann, 7. Oktober 2023