Buben am Strand

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Freundschaften wichtiger als Beziehungen

Freundschaften werden immer wichtiger, weil Beziehungen nicht mehr ein ganzes Leben dauern. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien und noch mehr: Freunde sind richtig gut für den menschlichen Körper.

„Menschen brauchen Freundschaften“

...sagt Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher vom Institut für Anthropologie der Universität Wien: „Wenn Freunde da sind, dann haben Männer weniger Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen zu leiden. Aber sie erholen sich auch von chirurgischen Eingriffen leichter. Bei Frauen leiden Seele und Selbstwertgefühl, wenn Freunde nicht da sind.“

Freunde wirken sich sogar positiver auf das Immunsystem aus, als Familie oder Verwandte, belegt eine australische Langzeitstudie, weil wir bestimmen können, wenn wir in unseren „Inneren Kreis“ einladen.

Im Schnitt hat jeder sieben Freunde

Frauen haben 5,5 weibliche und einen männlichen Freund, Männer haben 4, 5 Freunde und eine Freundin. Aber das Klischee stimmt nicht, sagt Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher, dass sich Frauen nur zum Reden treffen und Männer Zweckfreundschaften haben. Wir erinnern uns an prominente Beispiele wie George Clooney und Brad Pitt oder Matt Damon und Ben Affleck, die den Begriff der „Bromance“ - zusammengesetzt aus den Wörtern brother and romance - geprägt haben und sich seit Kindertagen unterstützen.
Es gibt aber andere Unterschiede zwischen Frauen und Männern, sagt Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher: „Wenn ein Freund in einer Notsituation wäre, sind Männer eher bereit Geld zu geben, Frauen schenken eher Zeit.“

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Alle sieben Jahre verlieren wir Freunde

„Sieben Jahre kommen dadurch zustande, dass es bestimmte Lebensabschnitte gibt, in denen sich unser Leben ändert: Schule, Lehre, Berufswechsel, in eine Beziehung eintreten, Kinder haben.“, sagt Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher.

Laut einer Studie der niederländischen Universität Tilburg, reduzieren Männer ab der Ehe ihre Freundschaften um die Hälfte. Frauen haben die Kontakte nicht ganz so stark reduziert, aber Freundschaften, die nur Partnerersatz sind, kommen bei beiden Geschlechtern vor. Elfriede Wegricht, Klinische Psychologin und Professorin an der Universität Wien sagt: „Wenn eine Freundschaft statt des Partners herhält, dann ist diese Freundschaft ein Konsumgegenstand.“

Nicht immer haben wir Freunde aus nur edlen Motiven, denn Freunde bedeuten schlicht und ergreifend auch Status. Elisabeth Oberzaucher: „Wenn man ein und dieselbe Person bewerten lässt - alleine auf einem Foto oder auf einem Foto, wo Freunde mit drauf sind - dann wird ein und dieselbe Person attraktiver bewertet in Gesellschaft, als alleine.“

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