Tatort des Rohrbombenanschlags in Oberwart am Tag danach

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5.Februar: Die Rohrbombe in Oberwart

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Es ist ein tiefschwarzer Tag in der Geschichte der zweiten Republik; der Tag, als die heimtückische Rohrbombe, eine Sprengfalle im burgenländischen Oberwart detoniert und vier Männer tötet. Wir sind mitten in der Brief- und Bombenattentatsserie der 90er.

Heute vor genau 24 Jahren, am 5. Februar 1995, es ist ein Sonntag, ist in Oberwart im Südburgenland nichts mehr so wie es noch am Vortag war. In der Nacht ist mitten auf einem Weg eine hinterhältige und absolut tödliche Rohrbombe explodiert und hat vier Männer, Roma in den Tod gerissen. Schnell wird klar; es war kein Unfall, sondern ein ausländerfeindlicher Anschlag.

Blechtafel der Rohrbombe von Oberwart, 5.Februar 1995

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Erst viel später stellt sich heraus: der Anschlag geht auf das Konto des rechtsradikalen Täters Franz Fuchs, der Österreich vier Jahre lang terrorisiert und sich dann in seiner Zelle das Leben genommen hat.

2 Jahre später, am 5. Februar 1997 wird in den USA ein Weltstar, der tief gefallen ist verurteilt. Der frühere Footballstar OJ Simpson wird im Zivilprozess schuldig gesprochen. Er muss an die Angehörigen der Opfer umgerechnet fast 100 Millionen Schilling an Schadenerstatz zahlen. Trotz des jetzigen Urteils kann O.J.Simpson nach amerikanischem Recht wegen der Morde nicht mehr belangt werden, weil er im Strafrechtsprozess vor eineinhalb Jahren bereits freigesprochen worden ist.

In Österreich lässt uns am 5. Februar 1999, also heute vor genau 20 Jahren ein heikles Thema hellhörig werden: das Arbeitslosengeld soll immer öfter zu Unrecht bezogen werden und zwar vier Mal so oft, wie noch vor knapp 10 Jahren.

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Nachhören: Die Ö3-Zeitreise vom 5. Februar 2019:

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Mit Pollunderpop punktet zur selben Zeit die deutsche Band Liquido, die sich nach eigenen Angaben schon in der Sandkiste gefunden hat. Vier Jungs, die sich ihren Bubentraum verwirklicht haben. Mit einem alten Roland D70 Synthesizer nehmen sie ein Lied auf und landen prompt einen Welthit. 8 Millionen Singles verkaufen sie. Leider jedoch können sie nie wieder an diesen Erfolg anschließen und lösen sich 10 Jahre später auf. Heute vor genau 20 Jahren aber sind sie für vier Wochen die Nummer 1 der Ö3 Austria Top 40.
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Der Ö3-Zeitreisehit des Tages: Liquido - 1999 - Narcotic

Die letzte Folge:

4.Februar: Regierung geht unterirdisch

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Walter Dunger/Hitradio Ö3

Ö3-Reporter Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch über 50 Jahre Ö3-Archiv und findet prompt Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 5. Februar 2019 (NI)