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Nachtgastronomie von Corona besonders betroffen
„Diskotheken wo Tanz, Körperkontakt und enge Kommunikation stattfindet aufzusperren, ich glaube da sagt uns der gesunde Menschenverstand, dass das so schnell nicht stattfinden wird“, sagt Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich. Wichtig sei, dass zunächst die Tagesgastronomie aufsperrt und ihr Mittags- und Abendgeschäft abhalten kann und dann wird anhand der Entwicklungen entschieden wie es weitergeht, so der Experte.
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Als Vertreter der Gastronomen in der Wirtschaftskammer Österreich sei er froh, dass es jetzt überhaupt zu einer Lösung gekommen ist, sodass die Gastronomie zumindest teilweise hochgefahren werden kann. Über alle weiteren Schritte werde noch verhandelt. Nächste Woche werden von der Bundesregierung die Maßnahmen verkündet die umgesetzt werden müssen, erst dann werde man sehen für welche Restaurants und Lokale die Maßnahmen noch umsetzbar seien.
Wenn man sich anschaut wo die meisten Übertragungen stattgefunden haben in Österreich, dann sind das jene Orte, wo „social distancing“ schwer möglich war. „Dann kann man sich eigentlich schon denken in welchen Bereichen der Gastronomie die Maßnahmen funktionieren werden und wo nicht“, so Pulker.
Nachtgastronomie stiefmütterlich behandelt
Die Gastronomen großer Clubs, Bars und Diskotheken fühlen sich im Stich gelassen. In bisher keiner Pressekonferenz der Regierung sei auf die Nachtgastronomie eingegangen worden, so der Tenor. „Wir werden da völlig im Stich gelassen“, sagt Stefan Ratzenberger, Sprecher der Nachtgastronomie in Wien. Natürlich habe man Verständnis dafür, dass nicht die gesamte Gastronomie hochgefahren werden kann, aber es fehle hier an Information. „Es wird immer nur von der Gastronomie gesprochen. Aber keiner kennt sich aus, was genau damit gemeint ist. Ein Pub beispielsweise, darf das jetzt aufsperren oder ist das nicht erlaubt?“, so Ratzenberger.
Auch Mario Obermaier von der Lugeck-Alm im ersten Bezirk in Wien fühlt sich schlecht informiert. „Die Nachtgastronomie ist bisher in keinem einzigen Interview erwähnt worden. Egal mit wem ich spreche, jeder in der Branche ist deprimiert“, so der Betreiber der großen Diskothek.
Sollten die Nachtlokale bis September oder länger geschlossen bleiben dann werden sie das nicht überleben, so die Einschätzung der Experten. „Die Diskos waren die ersten die schließen mussten und sind die letzten die aufmachen. Das wird keiner von ihnen überleben ohne der nötigen Unterstützung“, betont Ratzenberger. Sollte die Unterstützung der Regierung nicht ausreichen, werden viele der Lokale Insolvenz anmelden müssen, so die Prognose des Sprechers der Nachtgastronomie Wien. Die Gesundheit der Menschen steht im Vordergrung. Das heißt, alle geforderten Maßnahmen müssen unbedingt eingehalten werden, auch wenn das für gewisse Geschäftstypen bedeutet, dass sie nicht öffnen können. Dann ist das eben so, fasst Pulker zusammen. Gleichzeitig muss dann natürlich aber auch geschaut werden, inwiefern man diese Unternehmen unterstützen kann, dass sie nicht insolvenzgefährdet sind. Diese zwei Parameter gehören natürlich zusammen, so der Experte der Wirtschaftskammer Österreich.
Unterschied machen zwischen Disko und Bar
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Dass die Sperrstunde mit 23.00 Uhr fixiert worden ist, sei für viele nachvollziehbar. „Natürlich ist davon auszugehen, dass bei einigen Gästen zu späterer Stunde und bei steigendem Alkoholkonsum die Vernunft schwindet und die Maßnahmen nicht mehr eingehalten werden“, so Ratzenberger im Interview mit Ö3-Reporterin Veronika Kratochwil. Er appelliert aber an die Regierung hier mehr auf die Vernunft der Menschen zu bauen. „In den letzten Wochen haben wir alle gelernt wie man richtig Hände wäscht. Und egal wohin man schaut, die Menschen halten auch privat den nötigen Abstand“.
Die Corona-Regeln für Restaurants.
Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, am 23. April 2020 (VK)
