Franz Viehböck

Franz Viehböck

Mr. Weltall im Ö3-Wecker-Talk

Der Wettlauf der Milliardäre ist im vollen Gang. Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk verwenden ihre Milliarden um sich ins All zu beamen. Wir haben deshalb den einzigen österreichischen Kosmonauten Franz Viehböck zum Wecker-Talk gebeten.

Nach Richard Branson ist der nächste Multimilliardär aus dem Weltall zurückgekehrt - Ö3 berichtet - Nach 10 Minuten: Jeff Bezos ist zurück aus dem All. Braucht die Raumfahrt private Investoren, um in der Forschung schneller voran zu kommen? Wie sehr wird die Umwelt durch Raumflüge belastet und ist Franz Viehböck wehmütig wenn er am Abend in den Sternenhimmel? Wir haben für Euch den einzigen Österreicher im All im Ö3-Wecker-Talk.

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Österreichs einziger Astronaut

Im Oktober 1991 flog Franz Viehböck im Zuge der „Austromir“-Mission als erster und bisher einziger Österreicher ins All. Der „Austronaut“ hat nach seinem Ausflug zur sowjetischen Raumstation „Mir“ eine steile Wirtschaftskarriere hingelegt. Der gebürtige Wiener verbrachte seine Kindheit und Jugend im Süden der Bundeshauptstadt in Perchtoldsdorf und Mödling. Nach der Matura und dem Elektrotechnik-Studium an der Technischen Universität (TU) Wien und einer Assistentenstelle ebenda war er ab 1988 in den Bann der Raumfahrt geraten. Einen Hang zur weiten Welt hatte er immer: Schon vor seiner Ausbildung am „Sternenstädtchen“ bei Moskau zum Kosmonauten hatte der mittlerweile vierfache Familienvater Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch gesprochen. Russisch kam im Zuge der „Austromir“-Vorbereitungen noch dazu.

Um den Platz in der Sojus-Rakete ritterten nach einer öffentlichen Ausschreibung 1988 insgesamt mehr als 180 Österreicher. Im Sommer 1991 galt dann Viehböck als Favorit, Lothaller fungierte als wahrscheinlicher Ersatzmann. Endgültig fixiert wurde die Entscheidung für den damals 30-Jährigen dann schließlich am 30. September.

Franz Viehböck, Elektrotechniker und ehemaliger österreichischer Raumfahrer, nach der Landung am 10. Oktober 1991 in der Steppe von Kasachstan.

APA/WOLFGANG WAGNER

Er habe „keine Angst“, gab Viehböck kurz vor dem Start zu Protokoll. Am 2. Oktober 1991 um 6.59 Uhr MEZ hob dann die Sojus-TM 13-Rakete mit ihm an Bord vom russischen Weltraumbahnhof in Baikonur in Kasachstan ab. Mit Viehböck flogen als Kommandant der Russe Alexander Wolkow und als dritter Mann der Kasache Tachtar Aubakirow ins All. Achteinhalb Stunden nach dem Abheben brachte Viehböcks Frau Versna im Krankenhaus Wiener Neustadt ein gesundes Mädchen - Carina Marie - zur Welt.

Das Andockmanöver an die Raumstation Mir erfolgte am 4. Oktober. Viehböck führte in den folgenden Tagen 15 wissenschaftliche Experimente aus Österreich durch, um am 10. Oktober um 5.12 Uhr MEZ an Bord einer Sojus-Landekapsel in Kasachstan zu landen. Das harte Training habe sich spätestens zu diesem Zeitpunkt ausgezahlt, denn die harte Landung habe ihm vieles abverlangt, erklärte Viehböck einmal.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 21. Juli 2021 (APA/SC)